Nach Altlastenfunden aus Sprengstoffproduktion Baustopp auf A 49-Trasse
16.05.2022 (pm/red) Vor einigen Tagen wurden in einem Bereich der Baustelle für die A 49 giftige Materialien freigelegt. Alles deutet darauf hin, dass es sich um giftige Restbestände vom ehemaligen WASAG Sprengstoffwerk handelt. Daraufhin wurde die Einstellung der Bauarbeiten in diesem Bereich verfügt.
„Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ist im Umfeld des ehemaligen Sprengstoffwerkes der WASAG mit Altlasten zu rechnen gewesen. Dass im Streckenverlauf der Artilleriestraße aus Kostengründen keine Untersuchungen stattfanden, obwohl deren Umbau geplant war, ist völlig unverständlich“, kommentiert Jan Schalauske, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag und Abgeordneter aus Marburg diese Funde.
Es sei ein schwerer Fehler gewesen, dass Teile der Verdachtsflächen in Stadtallendorf bei der Untersuchung nach Altlasten ausgenommen worden seien. Ort der Sprengstoffproduktion und die Liste gefährlicher und langlebiger Giftstoffe, die bei der Produktion entstehen, seien seit Ende der 1990er Jahre bekannt gewesen. Hier sei unsauber gearbeitet worden, so Schalauske.
Die wasserrechtliche Genehmigung des Bauabschnittes sei deshalb zu überprüfen, fordert der Landtagsabgeordnete. Solange müsse es einen Baustopp für den ganzen Trassenverlauf geben. Die Gesundheit der dort arbeitenden Personen und die Sicherheit der Wasserversorgung müssten oberste Priorität haben.