Das steckt hinter NFT´s
22.06.2022 (pm/red) Nachdem Kryptowährungen durchaus ein interessantes und für einige Jahre sogar, besonders ertragreiches Thema gewesen sind, sind NFT´s jetzt in aller Munde. Vor allem digitale Kunst in Form von NFT´s ist durchaus interessant und sicherlich nicht nur der nächste große Wurf. Alleine ein Hand voll NFT Kollektionen, die mittels automatisierten Algorithmen erstellt worden sind, sind bereits heute mehrere Milliarden Euro wert.
Das sind Summen bei denen man sich natürlich schnell fragt was eigentlich NFT´s sind, was dahinter steckt und vor allem wie man selbst ein Scheibchen vom großen Kuchen abbekommen kann. Dazu muss man aber erstmal verstehen was eigentlich hinter NFT´s steckt und wie die ganze Sache funktioniert. Wir wollen heute ein bisschen darüber aufklären was NFT´s genau sind und wie sie funktionieren, was damit möglich ist und was nicht, denn NFT ist nicht gleich NFT.
Der Begriff NFT ist eine Abkürzung für Non Fugitable Token, was auf Deutsch übersetzt soviel heißt wie nicht austauschbares Token. Während wir z.B. auf der Bitcoin Blockchain in unserem Wallet eine bestimmte Summe besitzen, so besitzen wir zwar diese Summe, aber der Datenstrang der versendet wird ist jedes Mal ein anderer. Die Blockchain prüft lediglich ob die Summe X verfügbar ist und generiert dann den entsprechenden Datenstrang.
Das könnte man so erklären indem man das Geld auf seinem Konto nimmt. Man zahlt 100 € ein und hebt sie am Automaten wieder ab. Man bekommt Geld im Wert von 100 € aber sicherlich niemals das Geld das man eingezahlt hat, also weder die gleichen Münzen noch die gleichen Scheine. Bei einem NFT ist das anders, es wird ein einzigartiger Datenstrang reserviert, der ein eigenes Token darstellt. Mit diesem Token ist dann irgendetwas verbunden, aktuell meist ein digitales Kunstwerk oder ein In-Game Objekt das einzigartig ist. Somit kann man mit einem nft profit machen ohne das man vorher wirklich etwas investiert haben muss.
Leider werden diese Kunstwerke bzw. In-Game Objekte aber auch gerne missbraucht, so gibt es zum Beispiel mittlerweile eine ganze Hand voll digitaler Spiele, wie ein Spielemagazin berichtet, die bei weitem nicht wirklich seriös mit dem Thema umgehen. Entweder es werden lediglich Summen ausgezahlt, die man kaum als Wert bezeichnen kann oder aber es werden Werte ausgezahlt die garnicht handelbar sind. Wieder ein anderer Trick ist es NFT´s hinter Paywalls zu verstecken bei denen die “Spieler”, wenn man sie so nennen darf, hunderte von Euro bezahlen müssen bevor sie ihr NFT bekommen. Anschließend müssen diese dann hoffen das ihre NFT irgendetwas wert werden.
Doch NFT´s können mehr als digitale Inhalte in Videospielen oder Kunstwerke sein, denn NFT sind sehr flexibel. Prinzipiell kann man im Token vermerken was man möchte, es muss nicht unbedingt eine digitale Zeichnung oder eine Datei sein. Ein NFT kann auch eine Besitzurkunde z.B. für eine Luxusuhr oder ein Fahrzeug darstellen. Das bedeutet man kann das Besitzrecht an einem Gegenstand digital übertragen, im NFT dann Seriennummer und Foto des Gegenstandes hinterlegen und damit nachweisen das man die Sache rechtmäßig besitzt.
Die bisher beste Idee ist es Grundstücke als NFT handeln zu können. Damit wären viele, vor allem Internationale Straftaten, ein Ding der Vergangenheit. In Deutschland ist das leider absolut undenkbar, wie Max Greger Fachanwalt für Tech und Medienrecht berichtet. In Deutschland muss zum Übertrag des Eigentumsrechts an einem Grundstück zwingend ein Notar und das Grundbuchamt hinzugezogen werden. Doch das ist zum Beispiel ausschließlich in der echten Welt der Fall.
Was sich mit den Jahren im realen Leben ändern kann, ist im digitalen Leben bereits Alltag. Das Thema Metaverse wird in den kommenden Jahren sicherlich immer größer werden und so werden natürlich auch digitale Werte, digitale Gegenstände und auch Grundstücke immer wichtiger. Selbst Spieleentwickler könnten zum Beispiel Gildenhäuser und persönliche Grundstücke in Spielen als NFT verkaufen und somit einen freien Handel im Spiel fördern.
Was jetzt noch nach “so einem Nerd-Ding” klingt ist in einigen Jahren sicherlich bereits Alltag. Schon seit vielen Jahren sind z.B. Gildenhäuser in großen Online Spielen für viele Spieler gleichzeitig ein beliebter Treffpunkt. Hier arbeiten dann viele Spieler daran diese Häuser schön zu gestalten um einen gemütlich Treffpunkt zu haben. In Zukunft werden solche digitalen Welten aber immer wichtiger werden. Große Konzerne wie Apple oder Meta (früher bekannt als Facebook) arbeiten stark am Ausbau des Metaverse und den damit verbundenen Möglichkeiten und Ressourcen.
Digitale Business Konferenzen sind bereits seit vielen Jahren Alltag, sparen Millionen Tonnen CO2 im Jahr durch ausbleibende Flüge. Sowas kann in Zukunft auch für Otto Normalverbraucher interessant werden. Hier werden dann digitale Möbelstücke, Kunstwerke und Grundstücke schnell und einfach gehandelt werden können. Vielleicht sogar einzigartige digitale Kleidung für Avatare, die Firmenzugehörigkeit repräsentieren und dafür sorgen, dass nur Avatare der Firma in der Lage sind als Firmenmitarbeiter wiedererkannt zu werden.