Finanzwelt: PayPal führt Krypto-Zahlungen ein
22.06.2022 (pm/red) PayPal gehört zu den größten Zahlungsdienstleistern global und hat sich nun entschieden, Kryptowährungen als Zahlungsmethode zuzulassen. Hierfür wird ein System integriert, mit dem Händler und Kunden Kryptowährungen zwischen dem Wallet und Krypto Börsen transferieren können. Das ist der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zur vollwertigen Bezahlung mit Bitcoin und Co. Die Begeisterung ist hoch, denn schon lange wünschen sich Investoren, dass Bitcoin und Ethereum kaufen mit PayPal möglich ist und dabei keine lästigen Umwege mehr über das Bankkonto oder die Kreditkarte gegangen werden müssen. In den USA und Großbritannien ist dies bislang zumindest teilweise möglich.
PayPal auf der Seite der Kryptos – davon profitieren beide Seiten
Mit etwa 429 Millionen PayPal-Accounts gehört der Anbieter für digitale Zahlungen zu den Spitzenreitern in Europa und anderen Teilen der Welt. Es dauert nur wenige Sekunden, um mit PayPal Geld zu versenden oder es zu empfangen. Bezahlt werden konnte bislang nur per US-Dollar oder Euro, doch nun möchte das namhafte Unternehmen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung digitale Welt gehen. Schon seit November 2021 können Kunden in den USA Kryptowährungen zumindest teilweise über ihr Konto empfangen, doch nun sollen sie auch versendet werden.
Die größte Besonderheit scheint zu sein, dass die Möglichkeit nicht nur intern besteht, sondern die Kryptos auch an externe Wallets versendet werden können. Wie bei PayPal üblich, soll eine solche Transaktion nur wenige Sekunden dauern. In den USA können Kunden seit Anfang Juni 2022 die neuen Funktionen testen und es wird davon ausgegangen, dass auch in Europa die ersten Schritte bald erfolgen. In den meisten europäischen Ländern werden die Funktionen noch etwas auf sich warten lassen.
Werden Kryptowährungen dank PayPal zum Mittel der Massen?
Auch wenn sich mittlerweile selbst im Mainstream zahlreiche Menschen mit dem Thema Kryptowährungen auskennen, ist die digitale Währung nach wie vor nicht als offizielles Zahlungsmittel anerkannt und erntet auch viel Kritik. Nicht nur, dass das Schürfen in Sachen Energie mit großer Skepsis gesehen wird, auch Ungewissheiten bezüglich Versteuerung und Sicherheit sorgen für Vorsicht in der breiten Masse.
Abhilfe erhoffen sich Experten durch die Integration von Kryptowährungen in das PayPal System. Da PayPal ein Instrument der Massen ist, wäre es möglich, dass dadurch mehr Aufmerksamkeit für Kryptos generiert wird und sich auch kritische Menschen damit auseinandersetzen.
Immerhin ist das Vertrauen in den größten Zahlungsdienstleister groß und wenn dieser sich nicht nur 2022 mit Amazon verbindet, sondern auch noch Kryptowährungen unterstützt, könnte das zu einem Umdenken führen. Tatsächlich gehen auch Experten davon aus, dass die Pläne PayPals ein wichtiger Schritt sind, die Adaption von Kryptos in den Mainstream zu forcieren. Immer mehr Unternehmen ziehen gleich, Kryptowährungen werden ein Teil des Alltags.
Hat PayPal auf das Feedback seiner Nutzer gehört?
Viele Unternehmen haben in den letzten Jahrzehnten gelernt, dass es wichtig ist, Kritiken von Nutzern zu hören und darüber nachzudenken. Es scheint, als hätte sich PayPal an diese Regel gehalten. Schon Ende 2020 kamen die ersten Krypto-Funktionen und es konnten Coins gekauft, aufbewahrt und verkauft werden. Das Unternehmen erntete hierfür zwar viel Lob, doch auch weitere Wünsche wurden herangetragen, die technisch umsetzbar sein sollen.
Tatsächlich kam die erleichternde Nachricht, dass die PayPal App nun auch für Krypto-Transaktionen zu externen Wallets genutzt werden kann. Selbst Hardware-Wallets sind als Empfänger möglich, ein riesiger Schritt in Richtung positiver Nutzererfahrungen. Selbst Einzahlungen auf das PayPal-Konto mit Hilfe von unterstützten Coins sind möglich.
Es wird sich auf dem US-Markt zeigen, wie schnell sich das Angebot integrieren lässt und von den Nutzern angenommen wird. Wie es bei PayPal sehr häufig der Fall ist, werden die amerikanischen Nutzer vortesten und falls das Kundenfeedback positiv ausfällt, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch der europäische Markt davon profitiert.
Nicht nur der Bitcoin ist für PayPal interessant
Anders als häufig angenommen, bietet PayPal nicht nur Transferdienstleistungen für Bitcoins an, sondern unterstützt auch weitere Kryptowährungen wie Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash. Im Januar 2022 gab es Gerüchte, dass PayPal nicht nur stärker auf dem Kryptomarkt aktiv sein möchte, sondern plant, eine eigene Kryptowährung auf den Markt zu bringen. Gemessen an den hohen Vertrauenswerten des Zahlungsdienstleisters könnte zumindest aus Sicht einiger Experten hohes Potenzial vorhanden sein.
Direkte Pläne oder gar Anzeichen gibt es derzeit aber noch nicht. Zunächst einmal konzentriert sich der Riese auf den Ausbau seiner Zusammenarbeit mit dem Kryptomarkt. Es scheint alles darauf hinauszulaufen, dass es nicht bei den jetzigen Möglichkeiten bleiben wird. PayPal möchte zu den Marktführern bei Zahlungsdienstleistungen gehören und achtet genau darauf, sich ausschließlich mit interessanten Angeboten zu beschäftigen.
Tausendsassa PayPal mischt auf vielen Märkten mit
Seit die Zusammenarbeit mit Ebay im Jahr 2015 beendet wurde, schlägt PayPal neue Wege ein und versetzt damit die Anhängerschaft immer wieder in Erstaunen. So schlugen die Wogen im Netz hoch, als herauskam, dass PayPal und Amazon künftig gemeinsame Sache machen möchten. Schon seit Jahren wünschen sich Amazon Kunden, dass sie ihre Bestellungen auch per PayPal zahlen können – laut Informationen beider Unternehmen soll das Vorhaben noch 2022 umgesetzt werden.
Da auch Amazon mit Bitcoin und Co. liebäugelt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich hier ganz neue Möglichkeiten etablieren, die für beide Seiten, aber auch für die Seite der Kunden, Profit bringen könnten. Auch wenn es noch keine konkreten Ankündigungen für ein gemeinsames Krypto-Projekt von Amazon und PayPal gibt, sind Experten neugierig, worauf die Fusion der beiden Großunternehmen herauslaufen wird und welche Chancen sich auf dem Finanzmarkt dadurch ergeben können.
PayPal führt große Unternehmen an Kryptowährungen heran
Wie häufig PayPal für eine Überraschung gut ist, zeigte sich auch, nachdem Apple die Integration des Zahlungsdienstleisters in seinen App Store verkündet hatte. Niemand hatte daran geglaubt, dass Apple, selbst Halter von Apple-Pay, eine Kooperation mit der Konkurrenz eingehen würde. Doch entweder war das Angebot PayPals zu gut oder der Druck von Kunden zu groß. Die unerwartete Fusion wurde angekündigt und Kunden können Apps und Co. künftig auch per PayPal bezahlen.
Wenn eine solche Fusion möglich ist, scheint die Macht PayPals größer zu sein als häufig erwartet. Und daher sind sich erfahrene Experten sicher, dass PayPal in der Lage ist, größere und – noch skeptische – Unternehmen an den Bitcoin und andere Kryptowährungen heranzuführen und so die Akzeptanz auf breiter Ebene zu verstärken. Die nächsten Monate und Jahre könnten diesbezüglich durchaus interessante neue Erkenntnisse bringen, gesteuert unter anderem von PayPal.