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Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe wieder eröffnet

Bergfried und Treppenturm der Löwenburg. Foto Bernd Schoelzchen / MHK

15.07.2022 (pm/red) Nach mehrjährigen Bau- und Restaurierungsarbeiten ist die Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe wiedereröffnet worden.  Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Bergfried als charakteristischer Bestandteil der Löwenburg ist im Zug der umfangreichen Maßnahmen wieder aufgebaut worden.

Die Löwenburg wurde Ende des 18. Jahrhunderts als eine der „pseudomittelalterlichen Burgruinen“ Europas erbaut. Ihr Erbauer, Landgraf Wilhelm IX. und Architekt Heinrich Christoph Jussow leisteten mit ihrem Bau einen Beitrag zur dergestaltiger Architektur der beginnenden Romantik.  Die Löwenburg sollte insbesondere die Funktion eines fiktiven Stammschlosses übernehmen und damit die herrschaftliche Legitimation des Fürstenhauses in Kassel artikulieren.

Durch einen Bombentreffer wurde 1945 der Bergfried vollkommen zerstört. Auch große Teile der übrigen Gebäude wurden verwüstet. Dank rechtzeitiger Evakuierung der Inneneinrichtung gab es daran kaum Verluste. Nach 1945 sind zerstörte Gebäudeteile gesichert, teilweise wiederaufgebaut und eingerichtet worden. Der seit dem Krieg gehegte Wunsch, den Bergfried wiederaufzubauen, ist nunmehr in die Tat umgesetzt worden. Womit das äußere wehrhafte Erscheinungsbild wiederhergestellt ist.

Schreibkabinett in der Beletage der Löwenburg. Foto Mirja van Ijken / MHK

Seit Ende des Jahres 2015 wurde die Löwenburg durch das Land Hessen in aufwendigen Arbeiten saniert und restauriert. Dieser Wiederaufbau war die Voraussetzung, um die Burg im Inneren wieder einrichten zu können, wie sie Wilhelm I. im Jahr 1816 sehen wollte, wird von der Museumslandschaft Hessen Kassel betont. Repräsentative Räume des Damen- und des Herrenappartements präsentieren sich mit minimalen Veränderungen so, wie sie eingerichtet waren.

„Mit der Wiedereröffnung der Löwenburg wird der historische Bergpark Wilhelmshöhe wieder um eine Attraktion reicher“ sagte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn bei der Eröffnung. „Seit Beginn der Sanierung vor 15 Jahren hat das Land Hessen rund 40 Millionen Euro in die Löwenburg investiert – mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann“ bestätigte Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms.

Besucher/innen präsentiert sich damit eine Löwenburg, wie seit über einhundert Jahren nicht mehr erlebt werden konnte. Dabei zeichnet sich die Löwenburg durch ihre oft eigenwillige Gestaltung als vermeintliche Burgruine aus, was einen Teil der Faszination ausmacht, die von ihr ausgeht.

Bergfried der Löwenburg von der Talseite. Foto Andreas Fischer MHK

Bei dem Eröffnungswochenende bei freiem Eintritt konnte als Höhepunkt und Abschluss des Rundgangs der Aufstieg zum Bergfried erlebt werden. Vom dort bietet sich ein einmaliger Rundblick vom Herkulesbauwerk über den Bergpark Wilhelmshöhe bis hinunter zur Stadt Kassel.

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