Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Viel heiße Luft mit Sprachhülsen: Von Buzzwords und anderen Sprachtücken

10.08.2022 (red) Sprachlicher Kauderwelsch, Anglizismen auch Denglish genannt, Buzzwords, angesagte Jugendsprache, Gender gerechte Sprache, berufsbezogener Fachjargon und sonstiger Neusprech genannt Wording. Wer kommt da noch mit, wer liest weiter oder bleibt ganz Ohr. „Bullshit-Kommunikation“ wirke sich häufig negativ auf das Betriebsklima aus, so das Ergebnis einer aktuellen Forschungsarbeit.

Bei Audi gibt es Streit um das „Gendern“  In die Kritik geraden sind die Öffentlich Rechtlichen, weil in Nachrichtensendungen und Magazinen wider die Regeln zunehmend mit ***-Sprache, meint Gender gerechte Sprache, gesprochen wird.

Mit Buzzwords zu inhaltsleerem Bullshit

Der Chef, der von den Beschäftigten „mehr Commitment“ und ein „agiles Mindset“ für den gemeinsamen „Purpose“ fordert oder die Marketingkollegin, die „asap die USPs für den nächsten Pitch zusammenstellt.“ Wir alle sind ihnen bereits im Berufsalltag begegnet – Menschen, die mit Anglizismen und Fremdwörtern um sich schmeißen, um andere von ihrer Meinung oder (angeblichen) Fachexpertise zu überzeugen. Doch wenn Sätze nur so von Abkürzungen, Fachjargon und Buzzwords strotzen, kommt dabei zuweilen nur noch inhaltsleerer Bullshit heraus.

Der Begriff „Bullshit-Kommunikation“ stammt aus der Organisationspsychologie und beschreibt das Kommunizieren mit leeren Worthülsen und irreführenden Behauptungen. Im Gegensatz zum Lügen ist die Wahrheitsverdrehung aber nicht das eigentliche Ziel, sondern bloß eine negative Nebenerscheinung des Bullshittings.

Dem „Bullshit-Artist“ geht es vor allem darum, mit dem Gesagten andere zu überzeugen, zum Beispiel um unangenehmen Gesprächen aus dem Weg zu gehen oder um eine eigene Agenda voranzutreiben – als Strategie zur Erhöhung der Selbst- und Fremdwahrnehmung zum Erreichen von Vorteilen in sozialen Beziehungen.

Bullshitting Branchen übergreifend

Bullshitter können grundsätzlich in jeder Branche auftreten wird in der Studie konstatiert. Sie tauchen häufiger in Bereichen auf, wo es etwas zu verkaufen gibt. Auch gewisse Rahmenbedingungen scheinen Bullshitting zu fördern. So werde beispielsweise auch bei Meetings häufiger Bockmist verzapft, besonders wenn es darum geht, die eigene Leistung gegenüber den Vorgesetzten und Mitarbeitenden zu betonen.

Bullshit-Bingo bei Meetings beliebt

Das Business-Meeting als Bühne für Bullshit-Kommunikation – als Folge davon hat sich längst ein Spiel namens Bullshit-Bingo entwickelt. Die Regeln des Spiels sind denkbar simpel: Einfach Floskeln überlegen, die im Meeting fallen könnten und dann während der Konferenz vom mitgebrachten Bingo-Zettel streichen. Das Spiel ist dermaßen beliebt, dass es inzwischen auf unterschiedliche Branchen zugeschnittene Bingo-Vorlagen zum Herunterladen gibt.

Dem Phänomen der Bullshit-Kommunikation näher auf den Grund zu gehen, kann lohnend sein. Ein hohes Level an Bullshit-Kommunikation im Unternehmen wirkt sich demnach negativ auf die Motivation der Mitarbeitenden aus und erhöht das Risiko für ein Burn-out, so das Ergebnis der Studie.

Was also tun, um Organizational Bullshit möglichst zu vermeiden?

Für eine gute Zusammenarbeit in spezialisierten Bereichen ist eine präzise Sprache wichtig, wird erläutert. Deshalb sollte es erlaubt sein, zu fragen, „was meinst du damit? Was bedeutet das konkret?“ Wer nachfragt, trägt nicht nur zu einer besseren Kommunikation bei, sondern kann auch leere Worthülsen und Erklärungen als Bullshit entlarven.

Führungspersonen können Bullshit durchaus wirkungsvoll entgegenwirken, indem unnötige Meetings vermieden werden und in der internen Kommunikation explizit darum gebeten wird, Fachjargon und Abkürzungen nur dann zu verwenden, wenn sie die Kommunikation für beide Seiten vereinfachen.

Gegen das Gendern haben sich aktuell zahlreiche Wissenschaftler positioniert. Ob deren wohlbegründeten Protest nachhaltiger Erfolg beschert sein wird, kann bezweifelt werden. Die Diskussion darüber ist eröffnet.

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