Uni-Türme sind nach Sicherheitstest gesperrt – Raucheintritt in Fluchtwege ins Nebentreppenhaus
12.08.2022 (pm/red) Aus Brandschutzgründen sind ab Donnerstag, 11. August 2022, große Bereiche der Universitätsgebäude in der Wilhelm-Röpke-Straße 6 geschlossen werden, wird von der Univerwaltung mitgeteilt. Konkret seien die Türme A, B, C und D ab dem zweiten Obergeschoss betroffen, so die Mitteilung. „Bei einem Brandschutztest zeigten sich Raucheintritte ins Nebentreppenhaus, die einen zweiten, sicheren Fluchtweg blockieren“ würden, ist hinzuzufügen, denn es handelte sich um einen Test.
Die erforderlichen „Baumaßnahmen zur Wiederherstellung der Gebäudesicherheit“ sollen in den ersten Wochen des Wintersemesters abgeschlossen sein.
Problematische Rauchverteilungen im Nebentreppenhaus
Bei einer Vorsorgemaßnahme mit Rauchtest zusammen mit der Feuerwehr, dem Brandschutzamt sowie dem Brandschutzgutachter zeigten sich problematische Rauchverteilungen im Nebentreppenhaus des Turms A – ein wichtiger Fluchtweg, der im Ernstfall durch den Raucheintritt nicht zur Verfügung stünde. Da die Türme A, B, C und D strukturell identisch aufgebaut sind, sei davon auszugehen, dass dort eine ähnliche Problematik bestehen werde, teilt die Hochschulkommunikation mit. Um die Gebäudesicherheit wiederherzustellen, seien bauliche Maßnahmen notwendig.
„Wir bedauern sehr, dass wir die Gebäude so kurzfristig schließen müssen. Uns ist bewusst, dass dies für viele Kolleginnen und Kollegen einen großen organisatorischen Aufwand bedeutet, insbesondere zum Start der Vorlesungszeit Mitte Oktober. Aber die Sicherheit unserer Studierenden und Beschäftigen steht an allererster Stelle. Solange diese nicht gewährleistet ist, können wir die Türme nicht zur Nutzung freigeben“, erläuterte Prof. Dr. Thomas Nauss, Präsident der Universität Marburg.
In Wintersemesterwochen Türme schrittweise wieder in Betrieb?
Nach derzeitigem Planungsstand geht die Hochschulleitung davon aus, dass in den ersten Wintersemesterwochen die Türme schrittweise wieder für den regulären Betrieb geöffnet werden können. Bis dahin können (und müssen) Beschäftigte „kurzfristig und unkompliziert ins mobile Arbeiten wechseln.“ Bereits geplante Lehrveranstaltungen sollen von der zentralen Raumverwaltung umgebucht werden.
Anmerkung der Redaktion:
Beginnt hier der schrittweise Abschied von den Türmen? Gewissermaßen St. Florian, also vorbeugendem Brandschutz sei Dank.
Würde und könnte es mithin wirklich überraschen, wenn in einigen Wochen mitgeteilt würde, dass die notwendigen Maßnahmen
a) zu teuer sind / oder
b) ohne Haushaltmittel nicht finanziert werden können / oder
c) wg. Fachkräftemangel keine Handwerker zu bekommen sind / oder
d) die notwendigen Materialien (wie Dichtungen) nicht mehr besorgt werden können / oder
e) es nicht nachhaltig wäre in die Türme weiter zu investieren?
In der jüngeren Vergangenheit musste bereits vermeintliche oder tatsächliche Asbestbelastung herhalten um „Dispositionen“ zu Uni-Bauten argumentativ zu stützen. Man wird sehen. Nicht zuletzt würde eine Nichtnutzung der PhilFak-Türme einiges an Energieeinsparpotentialen generieren.