19.08.2022 (pm) Ist der Zeitpunkt für ein Hörgerät gekommen, so steht man vor einigen offenen Fragen. Früher noch als unansehnlich verschrien, gibt es Hörgeräte heute in verschiedenen Varianten. Sie sind nicht mehr so groß und haben eine schöne Optik. Lesen Sie hier, worauf es beim Kauf eines Hörgeräts zu achten gilt.

Der Ablauf des Kaufs

Der Kauf eines Hörgeräts funktioniert nicht von Heute auf Morgen. Es gibt einige Schritte zu beachten. Als erstes steht der Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt an. Hier wird mittels eines Hörtests der Grad des Hörverlustes festgestellt. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt stellt bei Bedarf ein Rezept für ein Hörgerät aus.

Nun steht, nach vorheriger Terminvereinbarung, der Besuch beim Hörgeräteakustiker an. Der Hörgeräteakustiker macht einen weiteren Hörtest und bespricht mit Ihnen die Wünsche an das Hörgerät. Der Hörgeräteakustiker zeigt ihnen verschiedene Modelle und erklärt die Vor- und Nachteile.

Das Hörgerät wird an das Ohr angepasst und zum Probetragen mitgegeben. Sie können nun testen, ob das Gerät richtig eingestellt ist und das Tragegefühl für Sie passt. Sie können sich das Hörgerät beim Hörgeräteakustiker jederzeit nachstellen lassen, falls die Feinakustik noch angepasst werden muss.

Haben Sie Ihr Gerät gefunden, so steht die Bezahlung an. Die Kosten werden, bis auf die Rezeptgebühr, in den meisten Fällen von der Krankenkasse übernommen.

Kosten eines Hörgeräts

Die Hörgeräte Kosten sind recht überschaubar. Der Festbetrag, den die Krankenkasse übernimmt, liegt aktuell bei 784,94 Euro. Für ein zweites Hörgerät ist der Betrag geringer. Weitere Kosten müssen Sie selbst tragen. Jedoch wird die Kostenübernahme von jeder Krankenkasse unterschiedlich gehandhabt. Sie sollten sich im Voraus bei Ihrer Krankenkasse über die Kostenübernahme und Ihren Anteil informieren.

Kosten für Reparaturen müssen Sie selbst tragen, sofern Sie nicht unter die Garantie oder die Gewährleistung fallen. Häufig entstehen Schäden durch Feuchtigkeit. Eine Hörgeräteversicherung abzuschließen, ist nicht verkehrt. Informieren Sie sich vorher darüber, welche Schäden die Versicherung übernimmt.

Bauformen von Hörgeräten

Hörgeräte haben verschiedene Bauformen. So gibt es Hörgeräte, die hinter dem Ohr sitzen und Hörgeräte, die im Ohr sitzen. Die Signia Hörgeräte beispielsweise sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich.

Hörgeräte, die hinter dem Ohr sitzen, gibt es in verschiedenen Bauformen. Bei der klassischen Versorgung wird mittels eines Schallschlauchs ein Signal in ein Ohrpassstück hinter dem Ohr gesendet. Dieses Gerät empfiehlt sich bei besonders starkem Hörverlust. Durch den guten Sitz ist es außerdem ideal für ältere Menschen, deren Fingerfertigkeit eingeschränkt ist.

Bei der offenen Versorgung wird das Signal ebenfalls mittels eines Schlauchs weitergeleitet. Der Schlauch ist hier aber dünner und endet in einem Schirmchen. Der Gehörgang wird hier nicht verschlossen.

Ein RIC- Hörgerät hat einen ausgelagerten Lautsprecher. Der Lautsprecher liegt im Gehörgang.

Das kleinste der Geräte, die im Ohr liegen, ist das CIC. Es liegt vollständig im Gehörgang und wird mithilfe eines dünnen Fadens aus dem Ohr gezogen.

Eine Nummer größer ist das ITC- Gerät. Das Gerät ist in der Ohrmuschel leicht sichtbar.

ITE- Geräte sind komplett sichtbar. Sie liegen in der Ohrmuschel. Meist sind sie in der Farbe des Ohres, um optisch nicht sofort sichtbar zu sein.

Pflegetipps für Hörgeräte

Um die Lebensdauer des Hörgerätes zu erhöhen, sollten Sie es gut pflegen. Mit den nachfolgenden Tipps gelingt dies recht unkompliziert.

• Das Gerät sollte stets vor Feuchtigkeit geschützt werden. Vor dem Duschen oder Baden sollte es abgelegt werden. 
• Das Hörgerät sollte erst nach der Nutzung von Make Up, Creme oder Haarspray eingesetzt werden. Andernfalls können Mikropartikel das Hörgerät verkleben.
• Schützen Sie Ihr Hörgerät vor Hitze. In der Sauna und beim Fönen sollte es abgelegt werden. Auch sollte das Hörgerät nie in der Sonne oder auf der Heizung liegen.
• Zur Reinigung sollten nur spezielle Tücher und Sprays zur Reinigung von Hörgeräten verwendet werden.

Mit diesen Tipps und der Beratung durch den Hörgeräteakustiker finden Sie sicherlich das für Sie passende Gerät.