Vom Hören und blitzschnellen Stimmerkennen
23.08.2022 (wm/red) Technische Spracherkennungssteme unterscheiden sich vom menschlichen Gehirn. Menschen können mehr, etwa ohne Probleme ihnen bekannte Stimmen in Hintergrundgesprächen mehrerer Sprecher erkennen und wahrnehmen. Spracherkennungssysteme können dies nicht. Mittels der Hirnstrommessung der Elektroenzephalografie (EEG) haben Messungen und Versuche dazu ergeben, dass „innerhalb der ersten 150 Millisekunden des akustischen Signals“ eine Verarbeitung erfolgt.
Doch kommt es zu signifikanten Unterschieden, wenn eine vertraute Stimme wahrgenommen wird. In EEG-Messungen sei unterscheidbar geworden, „dass die Verarbeitung einer sehr bekannten Stimme von einer vorbewussten Verarbeitung abhängt“, wird berichtet. Wirksam ist demnach eine zunächst „unbewusste Wahrnehmung von Sinnesreizen“. In Versuchen wurden die Wahrnehmung und Verarbeitung im Gehirn von unbekannten Stimmen mit einer bekannten Stimme gemessen und verglichen.
Die Unterscheidung von Fremden und Bekannten in der menschlichen Wahrnehmung ist keine neue Erkenntnis. Neue Erkenntnisse zum Hören und wissenschaftliche Fragestellungen dazu lassen sich mittels Messungen per EEG gewinnen. Ergebnisse neuer Forschung finden sich veröffentlicht vom Marburger Graduiertenkolleg „Dynamik und Stabilität sprachlicher Repräsentationen“, geleitet von Sprachwissenschaftler Professor Dr. Mathias Scharinger.
—>Bericht „Gehirn erkennt Prominente blitzschnell an der Stimme“