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Rekordinvestitionen in Marburger Schullandschaft

Auch die Emil-von-Behring-Schule benötigt mehr Platz – daher ist ein Erweiterungsbau in Vorbereitung. Foto Stefanie Ingwersen

21.09.2022 (pm/red) Das Marburger BildungsBauProgramm (BiBaP) geht in eine zweite Runde: Mit BiBaP II will die Stadt die Rekordsumme von mehr als 68 Millionen Euro in 26 verschiedene Baumaßnahmen an Marburgs Schulen investieren, wird mitgeteilt. An acht Gesamt-, Förder- und Berufsschulen soll mittelfristig für mehr als 40 Millionen Euro umgebaut und erweitert werden.

Rund 68 Millionen Euro sollen in fünf Etappen möglichst bis 2028 umgesetzt werden und sind eine Rekordinvestitionssumme in Marburgs Bildungslandschaft. Ein Großteil der Vorhaben verbessere gleichzeitig die Energieeffizienz der Bauten und diene dem Klimaschutz. „Wir wollen erstklassige Bedingungen für die Bildung aller jungen Menschen in Marburg ermöglichen und das ist uns viel wert“, erklärt Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.

„Mit BiBaP II und  werden wir die Lernbedingungen an unseren Schulen deutlich weiter verbessern“, freut sich Stadträtin und Bildungsdezernentin Kirsten Dinnebier. Neben großen Investitionen in acht Grundschulen und drei Gymnasien gibt es rund 40 Millionen Euro für acht weitere Marburger Schulen, zusätzlich 27 Millionen Euro aus dem Digitalpakt, wird informiert.

Übersicht geplante Maßnahmen

Die Erich Kästner-Schule benötigt einen Ersatzneubau für den Block B und für den Block K mit Cafeteria und Betreuung. Der Abriss samt Neubau ist nach sorgfältigen Untersuchungen wirtschaftlicher als die Sanierung. Die Grund- und Förderschule bekommt damit einen Neubau im Passivhausstandard, der auf einem Lernhauskonzept beruht und zusätzlich eine großzügige Cafeteria erhält.

Einen Erweiterungsneubau für rund drei Millionen Euro bekommt die Emil-von-Behring-Schule. Die Grund-, Haupt- und Realschule braucht mehr Platz.

An der Richtsberg-Gesamtschule wird das Lernkonzept „Perlenwerk“ umgesetzt. Dafür gab es schon Umstrukturierungen der Räume, weitere sollen folgen. Dazu wird das Gebäude in großflächige Einheiten, sogenannte „Cluster“, gegliedert. Außerdem wird dabei der Brandschutz angepasst und es wird ein zentraler Aufzug gebaut, der alle drei Geschosse rollstuhlgerecht verbindet.

Die Sophie-von-Brabant-Schule in der Willy-Mock-Straße wird weiter energetisch saniert. Statt dem Austausch maroder Fenster gibt es für die Grund- und Mittelstufenschule nun eine Komplettsanierung an der Gebäudehülle am Block C.

Außerdem geplant für die SvB-Schule: Die Zusammenlegung beider Schulstandorte in der Willy-Mock-Straße. Damit das vom Raumbedarf her funktioniert, soll es einen dreigeschossigen Modulbau mit rund 1500 Quadratmetern geben. Auch damit soll es kurzfristig in der ersten Etappe von BiBaP-II losgehen – und insgesamt rund 3,85 Millionen Euro kosten.

An der Adolf-Reichwein-Schule und den Abendschulen investiert Marburg 850.000 Euro. Nun folgen Grundsanierungen und eine Umstrukturierung im Inneren des Gebäudes. In einem Bereich sollen die Flure integriert werden, um so Lernlandschaften zu schaffen.

In der vierten Etappe des Bildungsbauprogramms geht es dann los mit der Planung für die energetische Sanierung von Block D. Gegen Ende der zweiten BiBaP-Auflage, möglichst in 2028, sollen die Arbeiten starten. Insgesamt rechnet die Stadt hier aktuell mit 2,5 Millionen Euro.

Die Käthe-Kollwitz-Schule am Standort Schützenstraße erhält einen Ersatzneubau – vier Klassenräume mit Nebenräumen in Holz-Modulbauweise. Geplant ist eine offene Bauweise, die den außergewöhnlichen Blickbeziehungen des Standorts gerecht wird. Die Stadt rechne mit Kosten in Höhe von 1,8 Millionen Euro.

Für 350.000 Euro wird außerdem die Cafeteria der Kaufmännischen Schulen umgebaut.

Für die Mosaikschule ist ein Neubau geplant. In BiBaP II stehen dafür 10,3 Millionen Euro bereit – insgesamt wird der Bau voraussichtlich rund 14,1 Millionen Euro kosten.  Standort der neuen Schule wird die Leopold-Lucas-Straße.

An der Elisabethschule geht es in der ersten Etappe mit Arbeiten für rund 3,3 Millionen Euro los. An mehreren Stellen sollen sogenannte „Brandabschnitte“ geschaffen werden – die ermöglichen, dass auch Flure aus Brandschutzsicht sicher als Lernbereiche genutzt werden können. Auch die energetische Sanierung der Schule geht im Sinne des Klimaschutzaktionsplans weiter. Ebenso sollen die Biologie- und Physikräume modernisiert werden.

Am Gymnasium Philippinum wird in das Kunstgebäude investiert. Im Obergeschoss gruppieren sich hier die Räume um eine breite Galerie, im Erdgeschoss um eine Halle. Damit die Galerie und die großzügige Halle für schulische Zwecke ohne Einschränkungen genutzt werden dürfen, muss die Flucht- und Rettungswegesituation geändert werden.

Die Martin-Luther-Schule bekommt für rund 2,5 Millionen Euro eine energetisch sanierte Turnhalle. Fassade und Dach sind in die Jahre gekommen, die Fassade wird bereits mit Netzen abgesichert. Die Planungen werden in der vierten Etappe von BiBaP II begonnen – die Umsetzung wird aber über 2028 hinaus andauern.

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