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Basaltwerk Nickel: Neuer Standort in der Route der Arbeits- und Industriekultur

Imposante Technik mit 60-Tonner auf dem Gelände des Basaltwerks Nickel: Landrat Jens Womelsdorf, mitte, Fachdienstleiter Dr. Markus Morr, links, und Anna M. Becker, 2.v.links, beide Fachdienst Kultur und Sport des Landkreises, Dr. Bettina Nickel und Betriebsleiter Jan Engel. Foto Heike Döhn

17.10.2022 (pm/red) Die Route der Arbeits- und Industriekultur hat mit dem Basaltwerk Nickel in Dreihausen einen weiteren Ankerpunkt erhalten. Die Darstellung der Arbeits- und Industriegeschichte in der Region wird bdamit um den Basaltabbau erweitert.

Die Route der Arbeits- und Industriekultur will interessante und besondere touristische Ziele und Lernorte und adressiert die Bevölkerung vor Ort, fördert zugleich die Vernetzung der Beteiligten.

In Dreihausen eröffnete Landrat Jens Womelsdorf im Rahmen der Woche der Arbeits- und Industriekultur mit dem dortigen Steinbruch den neuesten Standort. Zugleich ist die gesamte Route offiziell für Besuchende geöffnet, wird von der Kreisverwaltung mitgeteilt.

Im ländlich strukturierten Landkreis sei es nicht vorrangiges Anliegen technische Errungenschaften in den Vordergrund zu stellen, erläuterte der Landrat. Mit der Arbeitskultur sollen die Arbeitsbedingungen, der Arbeitsalltag der Beschäftigten und die Vermittlung des früheren, teils sehr harten und entbehrungsreichen Arbeitslebens in den Fokus gestellt werden. 
Bisher bestand die Route aus vier Standorten. Dazu gehören

  • das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf
  • die Brücker Mühle in Amöneburg
  • das Dokumentations- und Informationszentrum/Stadtarchiv in Stadtallendorf
  • das Regionalmuseum in Gladenbach-Weidenhausen.

Mit dem Basaltlavabruch Nickel in Dreihausen hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf damit inzwischen die fünfte Station seiner Route der Arbeits- und Industriekultur eröffnet.

Harter Stein und harte Arbeit

Der Steinbruch ist seit 1904 bis heute in Betrieb. Das Basaltwerk Johannes Nickel in Dreihausen gehört zum Konzern der Mitteldeutschen-Hartstein-Industrie  an und ist einer von insgesamt fünf Standorten des Familienunternehmens Nickel im Rhein-Main-Gebiet und in Mittelhessen. Der Basalt, der in Dreihausen abgebaut wird, ist harter Blaubasalt und vulkanisches Gestein. Er gehört geologisch zum Vogelsbergmassiv, wo zahlreiche Vulkane aktiv waren.

„Wo heute Dreihausen steht, sind vor 15 Millionen Jahren die letzten Vulkane erloschen“, berichtete Kerstin Bär von der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft, die bei der Eröffnung die Besuchenden über die Entstehungsgeschichte und die Eigenschaften des Basalts informierte. Auf einer Informationstafel finden sich vertiefende Informationen, dazu der Hinweis, dass das Firmengelände aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden darf.

Auf der Hinweistafel informieren Texte, historische Fotos und eine kleine Lok in unmittelbarer Nähe über den Steinbruch. Wer Interesse an einer Führung über das Betriebsgelände hat, kann mit etwa drei Monaten Vorlauf eine E-Mail-Anfrage an info@basaltnickel.de richten.

Bahnhof in Frohnhausen wird weiter Ankerpunkt

Weiterer geplanter Ankerpunkt der Route der Arbeits- und Industriekultur soll der historische Bahnhof in Frohnhausen weerden. Dort entsteht neben dem bereits existierenden neue gestalteten Veranstaltungsort samt Gastronomie eine Dauerausstellung zum Bahnhof und dessen Auswirkungen auf Arbeit und Leben in der Region.

Der Standort Fronhausen werde als nächstes vorgestellt. Danach soll dann das Thema „von Behring“ in Marburg aufgegriffen werden, informierte Dr. Markus Morr, Fachdienstleiter Kultur und Sport beim Landkreis.

Arbeits- und IndustriekulturDie Route der Arbeits- und Industriekultur Marburg-Biedenkopf ist eine eigenständige Route als Teil der Industriekultur Mittelhessens. Marburg-Biedenkopf hat bislang als einziger Landkreis in Mittelhessen seine Standorte erarbeitet. Umfangreiche Informationen für Interessierte finden sich auf der Webseite des Landkreises.

 

 

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