125 Jahre Historische Kommission für Hessen – Tagung am 4. und 5. November
2.11.2022 (pm/red) Mit dem Titel „Geschichtsschreibung in Hessen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart: Brüche – Kontinuitäten – Perspektiven“ wird zu einer zweitägigen Tagung in des Staatsarchiv Marburg eingeladen. Das Tagungsprojekt beabsichtigt eine kritische Würdigung der Geschichtsschreibung zu „Hessen“ im 19. und 20. Jahrhundert mit einem besonderen – anlassbezogenen – Fokus auf dem Wirken der Historischen Kommission für Hessen. Die Tagung im Landgrafensaal ist öffentlich; ein Beitrag wird nicht erhoben.
Es solle nicht um eine „Leistungsschau“ der Kommission gehen, wird in der Einladung mitgeteilt, sondern vielmehr um eine Analyse der Motive, Interessen, Zielsetzungen und Ergebnisse der jeweiligen Forschungsliteratur und ihrer Autoren, deren Umfeldes und Forschungsarbeiten. Dies schließe ausdrücklich – soweit eruierbar – die Frage nach den inspirierenden Faktoren, nach forschungsinitiierenden und -leitenden Einflüssen, nach persönlichen Dispositionen, ideologischen Prämissen, Vorgaben oder Erwartungen amtlicher Stellen etc. ein.
Autoren, Themenfelder, Fragestellungen und Methoden
Zu welchem Zeitpunkt wurden folglich welche Themen der hessischen Geschichte von welchen Autoren mit welchen leitenden Fragestellungen und Methoden bearbeitet? Wie wurden komplexe Themenfelder analysiert und interpretiert, priorisiert oder marginalisiert? Diese übergeordneten Fragen sollen nach zwei einführenden Vorträgen für ganz unterschiedliche Facetten der Geschichtsschreibung untersucht und abschließend diskutiert werden.
- Programm
Freitag, 4. November
16:00 Uhr Alexander Jendorff, Holger Th. Gräf: Einführung in die Tagung
16:15 Uhr Sektion 1: Die Historische Kommission für Hessen – alimentierte Staatshistoriografie?
Ulrich Hussong: Der Staat Preußen und die Historische Kommission für Hessen und Waldeck
Andreas Hedwig: Neubeginn nach 1945? Kontinuitäten und Diskontinuitäten
17:15 Uhr Kaffeepause
17:30 Uhr Sektion 2: Gelehrte und Geschichte – Teil der Landesgeschichte?
Brigitte Pfeil: Friedrich Wilhelm Strieder und seine „Grundlagen einer hessischen Gelehrten- und Schriftstellergeschichte“
Katharina Schaal: Vergewisserung zur rechten Zeit? Universitätsgeschichte und Universitätsjubiläen
19:00 Uhr Tagungsende
20:00 Uhr gemeinsames Abendessen der Tagungsbeiträger/innen auf Einladung der Historischen Kommission; andere Tagungsteilnehmer können gerne als Selbstzahler teilnehmen - Programm
Samstag, 5. November
9:00 Uhr Sektion 3: Bau- und Kunstdenkmäler – manifestierte Landesidentität?
Ulrich Klein: Hessisches Denkmalinventar im Wandel
Martina Sitt: Zu Motiven, Motivationen und Methodenfragen des ersten hessischen Landeskonservators Friedrich Bleibaum – Forschungen aus der Zeit von 1919-1926
10:30 Uhr Kaffeepause
10:45 Uhr Sektion 4: Dynastien und Egodokumente – Eliten- oder Sozialgeschichte?
Philip Haas: Zwischen Geschichtspolitik, Historiker-Archivaren und neuerer Adelsforschung. Geschichtsschreibung zur Haus- und Dynastiegeschichte Hessen-Kassels
Markus Laufs: Zwischen Landgräfin, Söldner und Bauer. Quelleneditionen frühneuzeitlicher hessischer Selbstzeugnisse - 12:15 Uhr Mittagspause: Imbiss für alle Teilnehmer
13:00 Uhr Sektion 5: Felder der Historiografie – essentiell oder trendig?
Inken Schmidt-Voges: Gender matters. Verflechtungen von Regional- und Geschlechtergeschichte und ihre Perspektiven
Theo Schiller: Hessische Demokratiegeschichte nach 1918: Fragmente und neuere Entwicklungen
15:00 Uhr Kaffeepause
15:15 Uhr Podiumsdiskussion: Quo vadis? Herausforderungen an eine künftige Regionalgeschichte
Unter der Moderation von Andreas Hedwig diskutieren: Holger Th. Gräf, Alexander Jendorff, Sabine Mecking, Ferdinand Kramer, Johannes Kistenich-Zerfaß
Ca. 16:00 Uhr Ende der Tagung