Zahlen zum Welt-Aids-Tag
30.11.2022 (pm/red) Eine vom Robert Koch-Institut veröffentlichte Analyse anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember zeigt, dass sich im Jahr 2021 geschätzt 1.800 Personen mit HIV infiziert haben, genauso viele wie 2020. Damit liege die Zahl der Neuinfektionen so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten, wird mitgeteilt. Ende 2021 habe in Deutschland die Zahl der Menschen mit HIV bei 90.800 gelegen, ist dem diesbezüglichen Epidemiologischen Bulletin zu entnehmen.
Die Schätzung für 2021 stehe unter dem Vorbehalt, dass möglicherweise eine geringere Test-Inanspruchnahme während der Pandemie die Zahl der Neuinfektionen unterschätzen könne, heißt es. Diese Fallzahlen seien immer noch zu hoch, es bedürfe weiterer Anstrengungen, vor allem um die zielgruppenspezifischen Testangebote und den Zugang zu Therapie und Prophylaxe zu verbessern, so das Robert Koch-Institut.
Die Trends in den drei am stärksten betroffenen Gruppen verlaufen unterschiedlich, wird gemeldet. Bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), ist die Zahl der geschätzten Neuinfektionen, von 1.100 im Jahr 2020 auf etwa 10.00 im Jahr 2021 gesunken. Bei Personen mit einer Infektion auf heterosexuellem Weg stagniert die Zahl der Neuinfektionen seit einigen Jahren und lag Ende 2021 bei etwa 440.
Beim Gebrauch intravenöser Drogen haben sich 2021 etwa 320 Menschen mit HIV infiziert. Bei dieser Gruppe zeige die Modellierung einen deutlichen Anstieg seit 2010 und eine Stabilisierung seit 2019. Leicht zugängliche Testangebote werden angemahnt, dazu Testbereitschaft und die Kenntnis von Infektionsrisiken.