Über 180 Tote wegen multiplem Systemversagen
02.01.2023 (red) In der Medizin beschreibt multiples Organversagen einen lebensbedrohlichen Zustand, oftmals ist es Todesursache. Wissenschaftler aus Siegen haben im Dezember zu einer Studie publiziert und – mit Geldern vom Bundesministerium für Bildung und Forschung – gefördert geforscht, untersucht und ergründet was 2021 schief gelaufen ist. Mit der Folge dass bei dem Hochwasserereignis mehr als 180 Menschen elendig ums Leben kommen mussten. Die wissenschaftlichen Recherchen seien erfolgreich gewesen: Als Forschungsergebnis wird „Multiples Systemversagen“ verkündet.
„Beim Hochwasser im Juli 2021 gab es ein multiples Systemversagen des Warn- und Katastrophenschutzsystems in Bund, Ländern und Kommunen“ findet sich zur Studie mitgeteilt. Mit der Zielstellung „Missstände aufzudecken, Warnung und Evakuierung in den Gebieten zu verbessern sowie Konzepte zu entwickeln, um deutlich robustere Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen zu schaffen“ wird geforscht. Für das Kommunikationsversagen sei „die Fachexpertise und die Medienverfügbarkeit zu lose gekoppelt gewesen.“
Befremden muss zudem die Aussage, dass die Fachbehörden „keinen Zugang zu eigenen Informations- und Warnkanäle(n) mit ausreichend hoher Reichweite gehabt“ hätten. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich – oder eben nicht.
Nunmehr sind also inzwischen auch Wissenschaftler in Sachen Ursachenforschung zur Hochwasserkatastrophe mit finanzieller Bundesförderung tätig. Sie detektieren irgendwie sprachgewandt „multiples Systemversagen“.
Forschung und Förderung = Forschungsergebnisse
Vielleicht werden zukünftig einmal Fördergelder und wissenschaftliche Erforschung zum lahmenden Wiederaufbau der Hochwasserzerstörungen im Ahrtal initiiert. Dabei könnte dann „multiples Planungsversagen“ ein Ergebnis werden. Womöglich zögern erneut und auch dazu „viele Verantwortliche zu lange oder weichen einer Entscheidung aus“?