Ver.di-Kritik zur UKGM-Vereinbarung: Entlastung und Beschäftigungssicherung bleiben ungelöst
01.03.2023 (pm/red) Nicht ausreichend ist das „Zukunftspapier zur zukünftigen Finanzierung der mittelhessischen Universitätsmedizin“, das Landesregierung, UKGM und Rhön-Klinikum soeben präsentiert haben, aus Sicht der Gewerkschaft ver.di. Besonders kritisch sieht ver.di den fehlenden Schutz vor Ausgliederung und Kündigung für die Beschäftigten der UKGM Service GmbH.
„Diejenigen, die ohnehin nicht viel verdienen, müssen nun weiterhin um ihre Arbeitsplätze bangen. Die Politik hätte die Kolleginnen vor den Erpressungen des Konzern schützen können. Nun drohen die gleichen Skandale wie an anderen Standorten von Asklepios/Rhön“, befürchtet Fabian Dzewas-Rehm, ver.di-Gewerkschaftssekretär, mit Blick auf Ausgliederungen in Asklepios-Kliniken in Hamburg oder Lich.
Fehlende Personalmindeststandards werden beklagt
Ungelöst bleibe ebenso die sich verschlechternde Versorgungsqualität. Für Bevölkerung und Beschäftigte wären klare Vorgaben für verbindliche Personalmindeststandards dringend nötig. Weil Politik und Arbeitgeber nicht handeln, hat die Gewerkschaft ein Ultimatum bis zum 24. März 2023 gesetzt:
„4.163 UKGM-Beschäftigte haben mit ihrer Unterschrift erklärt, dass sie sich für die Forderung nach guter Personalbesetzung und besseren Ausbildungsbedingungen einsetzen werden und bereit sind, als letztes Mittel der Wahl in den Streik zu treten, falls es bis zum Ende des Ultimatums keine Verbesserungen gibt.“
Positiv sieht die Gewerkschaft ver.di den sich durch die Zahlung von Investitionsmitteln verringernden wirtschaftlichen Druck auf die Beschäftigten, mahnt aber zugleich Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Uniklinikums an:
„Das Land Hessen muss sicherstellen, dass die Investitionen zu einer Verbesserung der Aus- und Weiterbildung führen. Baufällige Wohnheime, zu wenig Wohnheimplätze, fehlende digitale Ausstattung in den Schulen, veraltete Unterrichtsräume und insgesamt zu wenig Räume sind aktuell der Standard. Fachkräfte werden am Uniklinikum nur bleiben, wenn hier kurzfristig investiert wird.“