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10 Mio. Euro Kapitalerhöhung bei GeWoBau für energetische Modernisierung

Die GeWoBau verwendet im Geschosswohnungsbau viel Holz, wie hier im Försterweg. Dieses hat CO2 gespeichert, im Gegensatz zu anderen Baumaterialien, bei deren Herstellung CO2 produziert wird. Foto Thorsten Richter

02.03.2023 (pm/red) Als wichtiger Baustein für ein klimaneutrales Marburg wird die energetische Sanierung von Gebäuden klassifiziert. Damit die GeWoBau ihre Mietwohnungen energetisch auf den neuesten Stand bringen kann ohne die Warmmiete zu erhöhen, stockt die Stadt das Eigenkapital ihrer Wohnungsbaugesellschaft um 10 Mio. Euro auf.

 Damit Marburg bis 2030 klimaneutral werden kann, sind der Ausbau erneuerbarer Energien und eine veränderte Mobilität wichtige Stellschrauben. Der Verbrauch von Wärme und Strom muss sinken. Das kann gelingen, wenn die Gebäude energetisch modernisiert werden – und dafür die jeweiligen Eigentümer mitmachen. Die Stadt bietet diesen dafür Fördermöglichkeiten.

Das Anliegen bringt finanzielle Herausforderungen mit sich – insbesondere bei der Sanierung und Modernisierung von Bestandsgebäuden. „Gebäude müssen saniert und auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Das muss aber sozialverträglich erfolgen“, sagt OB Spies. „Es darf nicht sein, dass Menschen sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können, weil die Mieten nach der Sanierung erheblich steigen.“

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau wird ihre Mietwohnungen weiterhin Zug um Zug energetisch sanieren – ohne danach die gesamte Miete zu erhöhen. Das bedeutet: Die Sanierungskosten werden nur zu einem geringen Teil auf die Kaltmiete umgelegt, während die Nebenkosten für die Mieter sinken sollen. Die Wohnungen werden warmmietenneutral saniert. 

Wer trägt dabei die Sanierungskosten, die zu einem großen Teil nicht auf die Mieter umgelegt werden? „Die Stadt Marburg erhöht das Eigenkapital der GeWoBau“, kündigt Kämmerer Spies an.

„Wir stellen der GeWoBau weitere 10 Millionen Euro zur Verfügung, damit die Wohnungen ohne eine Steigerung der Warmmiete saniert werden können – denn das ist sozial gerechter Klimaschutz.“

Nach den bisherigen Modernisierungsarbeiten der städtischen GeWoBau ist die Kaltmiete im Schnitt bei einer Ausgangsmiete von 4,83 Euro pro Quadratmeter um 1,28 Euro angehoben worden.

Voraussichtlich abgeschlossen werden in den nächsten zwei Jahren die Arbeiten zur Vollmodernisierung der Sudetenstraße 19 bis 33 und der Potsdamer Straße 10/12/14 im Stadtteil Richtsberg sowie des Försterwegs 6 im Stadtteil Waldtal. In der Sudetenstraße werden die Gebäude aufgestockt, um neuen Wohnraum zu schaffen, es werden Aufzüge installiert und die Gebäude an Fernwärme angeschlossen. In der Potsdamer Straße werden 72 Wohnungen für rund 6 Mio. Euro modernisiert und dabei auf Energieversorgung über Wärmepumpentechnik umgestellt.

Im Försterweg wird das Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen künftig mit Blockheizkraft versorgt – hier gibt es aus einem Sonderprogramm der Stadt für Blockheizkraftwerke einen Zuschuss von rund 28.000 Euro.

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