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Harald Häusers „Am Himmelsrand“ in großen Formaten – Sinnenstarke Passionsausstellung in der Lutherischen Pfarrkirche

Maler Harald Häuser mit seiner Frau Martha Gudrun vor drei Gemälden des Zyklus „Am Himmelsrand – Klänge des Lichts“ in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien in Marburg, die es bis 24. Juni 2023 zu erleben gibt. Foto nn

11.03.2023 (red) Mit der Aufführung der Messe in h-moll von J. S. Bach durch die Kurhessische Kantorei Marburg verbunden ist die Ausstellung beeindruckender Acrylgemälde von Harald Häuser. Die Lutherischen Pfarrkirche St. Marien wird damit erneut zur besonderen Kunstgalerie. „Am Himmelsrand – Klänge des Lichts“ sind treffelich gesetzte Worte zur Beschreibung der imponierenden großformatigen Werke dieses international renommierten Malers.

Harlad Häuser „Fleischwerdung“ Acryl auf Leinwand 185 x 150 cm (Per Mausklick in groß)

Diese herausragende Passionsausstellung in Marburg ist von dem Maler zusammen mit seiner Ehefrau Gudrun Martha Häuser konzipiert worden. Nach der Idee von Ulrike Paulus-Jung wurde von ihr die Koordination für das Zusammenkommen geleistet. Neun Bilder hat Harald Häuser für diese Ausstellung gehängt, die sich mit Titeln versehen finden in Bezug auf den lateinischen Text, den Johann Sebastian Bach in seiner h-moll-Messe vertont hat. Die meisten der Texte, die Häuser seinen Bildern zuordnet, nämlich sieben von neun, sind dem Glaubensbekenntnis entnommen. In der h-moll-Messe ist das nicht das sonntäglich übliche apostolische, sondern das feiertäglich-feierliche nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis, das Symbolum Nicenum, wie es bei Bach heißt.

Harald Häuser „Vom Sichtbaren und Unsichtbaren“ Acryl auf Leinwand 150 x 100 cm

Während in der klassischen Landschaftsmalerei gerne auf die „Stimmung des Lichts“ verwiesen wird, gibt der Untertitel zur Ausstellung „Klänge des Lichts“  andere Hinweise zur Betrachtung. Akustische und optische Phänomene werden zusammengebracht: Klänge hören wir, Licht sehen wir. Häuser präsentiert „Klänge des Lichts“. Betrachter sollen zu Synästhetikern werden – also Menschen, die beim Sehen von Bildern bestimmte Klänge hören und beim Hören von Klängen bestimmte Bilder sehen. Synästhetische Ausdrücke finden sich öfter verwendet, wenn zum Beispiel von den Klangfarben eines Orchesters gesprochen wird oder von der Rhythmik und Dynamik eines Bildes.

Harald Häuser „Kreuzigung“ Acryl auf Leinwand 185 x 150 cm

Die jetzt ausgestellten neun Gemälde sind nicht die einzigen Bilder von Harald Häuser im Kirchenraum der Lutherischen Pfarrkiche. Seit 1996 – anläßlich seiner Ausstellung zu den Landeskirchenmusiktagen – hängt an der Ostwand der Seitenempore ein großformatiges Gemälde Häusers. Es trägt den Titel „Zwei Kreuze berühren sich im Licht ihrer Auflösung“. An der Nordwand der Empore hängen seit der Passionsausstellung von 2011 drei Gemälde, die unter der Überschrift „Lichtufer“ stehen.

Harald Häuser „In Erwartung der Auferstehung“ Acryl auf Leinwand 150 x 200 cm

In Verbindung mit den Leinwandwerken in abstrakter Bildsprache, die farbenreich viele Assoziationen evozieren, werden mittwochs 19.00 – 19.30 Uhr Passionsandachten mit Kunstbetrachtung und Improvisationen nach Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum und Konzertorganistin Ka Young Lee angeboten. Dazu sprechen am 15. März Prof. Dr. Gerhard Marcel Martin, 22. März Pfarrer Ulrich Biskamp und am 29. März Pfarrerin Annika Hofmann. Zu einem Kunstgottesdienst am Sonntag Judika, 26. März – 10 Uhr, laden ein Pfarrerin Dr. Anna Karena Müller und Pfarrerin Martina Löffert.

Harald Häuser „Auferstehung“ Acryl auf Leinwand 185 x 150 cm.

Wer in Marburg in der Kurhessischen Kantorei mitsingt, ist allwöchentlich ebenfalls von Bildern Häusers umgeben. Diese bereichern den großen Saal im Melanchthon-Haus, in dem die Kantorei probt.

Harald Häuser ist in Marburg ohnehin kein Unbekannter. Gleich nach dem Geburtsjahr 1957 – eher durch einen Zufall in Marburg geboren – gab es für ihn zahlreiche Lebensstationen: Darmstadt, Frankfurt, Paris, Konstanz, Savannah/USA. Kurz nach dem Kunststudium in Karlsruhe von 1978 bis 1983 lernte er dort die Marburgerin Martha Gudrun Hintz kennen und beschloss 1984 zu ihr in seine ihm bis dato unbekannte Geburtsstadt zu ziehen.

Dies war für den Künstler, der in Karlsruhe schon arriviert war, ein Sprung ins kalte Wasser. Nach und nach stellten sich Erfolge ein: Prof. Klotz erwirbt ein Gemälde, welches später in die Sammlung des ZKM in Karlsruhe gelangte. Die Marburger Sammlerin Hilde Eitel stellt ihm ein großes Atelier in der ehemaligen Hessischen Tapetenfabrik zur Verfügung. 1993 hat der Maler ein Haus in Breidenbach erworben und 2011 eine ehemalige Kirche in Kombach als zusätzliches Atelier. 

Wer seine Webseite besucht, wird realisieren, dass Harald Häuser kein lokaler oder regionaler Künstler ist, vielmehr weithin in der Welt unterwegs, mit Ausstellungen präsent und zu Hause ist. Mit umso größerem Stolz kann es erfüllen, dass er immer wieder die Lutherische Pfarrkirche zum Ort seiner Ausstellungen macht.

Die Aufführung der Messe in h-moll gibt es am 24. Juni in musikalischer Gestaltung durch Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum. Bis dahin können die beeindruckenden Werke von Harald Häuser in der Lutherischen Pfarrkirche betrachtet werden als Kunstpräsentation, die Licht und Farben mit Klängen opulent erfüllt.

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