Überraschung bei OB-Wahl in Kassel: Amtsinhaber Geselle kandidiert nicht im zweiten Wahlgang
13.03.2023 (red) Der erste Wahlgang der gestrigen Oberbürgermeisterwahl in Kassel endete mit einer Überraschung. Obwohl für Oberbürgermeister Christian Geselle mit 31,4 % die meisten Wählerstimmen ausgezählt wurden, will Geselle in dem anstehenden zweiten Wahlgang nicht mehr antreten.
Mit dieser Mitteilung im Rathaus überraschte der Amtsinhaber seine Unterstützer ebenso, wie die Parteien und konkurrierenden Kandidaten. Bei der Abstimmung mit einer Wahlbeteiligung von 40,9 Prozent hatten für Sven Schöller (Grüne) 27,8 Prozent gestimmt, Eva Kühne-Hörmann (CDU) holte 16,7 Prozent und Isabel Carqueville (SPD) erreichte 12,82 %. Für Violetta Bock (Linke) stimmten 9,1 % und Stefan Käufler (Die Partei) realisierte 1,95 %.
Nach Zerwürfnis mit seiner Partei SPD hatte der Amtsinhaber eine unabhängige Kandidatur betrieben, während die SPD eine Gegenkandidatin ins Rennen schickte. Das Wahlergebnis hat an sich keine Überraschungen gebracht. Seinen Rückzug begründete Geselle mit den massiven Anfeindungen, denen er von anonymer Seite in einer Kampagne über das Internet ausgesetzt war. Es seien persönlichen Gründe auch zum Schutz seiner Familie, die ihn zu dem ungewöhnlichen Schritt veranlassen würden, sagt er zu Begründung und bat zugleich um Verständnis.
In dem anstehenden zweiten Wahlgang ist Sven Schöller damit der einzige Kandidat. Wenn mehr als 50 % der Wähler für ihn stimmen, wird er neuer Oberbürgermeister in Kassel, wo es dann erstmals einen OB der Grünen geben wird.