Wirtschaftsvertreter rügen Beschlüsse der Ampel-Koalition
01.04.2023 (pm/red) Mit Unverständnis blickt die regionale Wirtschaft, vertreten durch die IHK Kassel-Marburg, die Handwerkskammer Kassel sowie die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Nordhessen, auf eine von der Ampelkoalition beschlossene Liste mit 144 zu beschleunigenden Verkehrsprojekten.
„Schwerer Schlag für unseren Standort“
Zentrale nordhessische Verkehrsinfrastrukturprojekte fehlen dort. „Das ist ein schwerer Schlag für unseren Wirtschaftsstandort“, sagen Jörg Ludwig Jordan, Präsident der IHK, Frank Dittmar, Präsident der Handwerkskammer Kassel, und Carsten Rahier, Vorsitzender des VhU-Beirats Nordhessen. Sie fordern sie die regionalen Bundestagsabgeordneten und die Landesregierung auf, sich in Berlin für Nachbesserungen einzusetzen.
A44 von Kassel nach Herleshausen fehlt in Liste
Es erschließe sich nicht, warum die A44 von Kassel nach Herleshausen nicht in der Liste der zu beschleunigenden Verkehrsprojekte aufgeführt ist. Seit über drei Jahrzehnten wird das letzte Verkehrsprojekt der deutschen Einheit mit großem Aufwand und unter hohen Umweltstandards beplant und gebaut. Die Kosten belaufen sich bislang auf circa 2,7 Milliarden Euro.
Durch die deutlich kürzere Streckenlänge und die geringeren Steigungen würden die Emissionen auf der Ost-West-Verbindung deutlich sinken, entlang der bisher genutzten Ortsdurchfahrten würden Bürger und Umwelt entlastet.
Neubau der Bergshäuser Brücke nicht berücksichtigt
Ebenso in der Liste fehlt der Neubau der Bergshäuser Brücke zwischen dem Autobahnkreuz Kassel West und dem Dreieck Kassel Süd. Werde diese nicht schnell erneuert, müsse man mit massiven Behinderungen bei den Ost-West-Verkehren und infolge von Ausweichrouten in der Stadt Kassel rechnen. Die negativen Folgen würden sich darüber hinaus auf die Nord-Süd-Verkehre auf der A7 auswirken, zumal Lkw und Fahrzeuge durch die „beschleunigten Straßenprojekte“ auf der A5 im Süden Hessens schneller nach Nordhessen gelangen.