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Petitionsausschuss des Landtags war zu Ortstermin im Alten Botanischen Garten Marburg

Rodungen an der Südgrenze des Alten Botanischen Garten. Foto nn

11.04.2023 (pm/red) Die NABU-Gruppe Marburg wendet sich mit dieser Petition an den Hessischen Landtag, um Schaden von dem unter Denkmalschutz stehenden Alten Botanischen Garten in Marburg abzuwenden. Dazu hatte hatte der NABU-Marburg e.V.  bereits eine Petition an den Hessischen Landtag gerichtet mit dem Titel und Forderungen: „Alten Botanischen Garten Marburg als Gartendenkmal und zum Artenschutz erhalten“.

Mit seiner zentralen Lage am Fuße der Marburger Altstadt hat der Alte Botanische Garten eine sehr wichtige Funktion für das städtische Kleinklima, die Erhaltung der Artenvielfalt und einen großen Erholungswert für Marburger Bürger und Bürgerinnen, Touristen und Studierende  – zugleich ist er ein sensibles Schutzgut.

Vögel brauchen Rückzugsorte- Sommergoldhähnchen Foto- Christian Höfs

Mit der Petition soll erreicht werden, dass der seit 1884 bestehende Alte Botanische Garten, der 1994 als Gartendenkmal anerkannt wurde, in seiner Grundstruktur und seinen bedeutsamen Pflanzen, Kleintieren und Anlagen erhalten wird. Deshalb wird von den Verantwortlichen der Universitätsleitung gefordert:

  1. Kein neuer Eingang in den Alten Botanischen Garten an der Südgrenze!

  2. Keine Beleuchtung der Wege im Alten Botanischen Garten!

  3. Keine Versiegelung der Wege!

Weitere Vorhaben aus dem Parkpflegewerk sind unter dem Aspekt des Umwelt- und Klimaschutzes, des Natur- und Artenschutzes und unter Berücksichtigung des Erhalts als Gartendenkmal zu planen und zu realisieren…“ Um sich ein Bild vor Ort zu machen, hatte Katrin Scheenbecker (Mitglied des Hessischen Landtags), die für den Petitionsausschuss die Eingabe des NABU-Marburg betreut, zu einer Begehung des Alten Botanischen Garten in Marburg sowie zu einem anschließenden Meinungsaustausch in nicht öffentlicher Sitzung eingeladen.

  •      Die Unterzeichner*innen der Petition
  •      Der Präsident der Philipps-Universität
  •      Der Leiter der Botanischen Gärten und weitere Mitarbeiter*innen der Universität
  •      Das Landschaftsplanungsbüro Sommerlad + Haase + Kuhli
  •      Das Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
  •      Der Fachdienst Umwelt, Klima und Naturschutz, Fairer Handel, Universitätsstadt Marburg
  •      Der Referent der Beauftragten der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen

Die Ortsbegehung, die bereits am 9. März 2023 stattfand, wie auch der anschließende Meinungsaustausch, dauerte gut eine Stunde. Da der Meinungsaustausch in einer nicht öffentlichen Runde stattfand, fühlt sich der NABU an die damit vorgegebene Vertraulichkeit gebunden und kann in dieser Pressemitteilung nur seine eigenen Forderungen und Positionen mitteilen. Wer die Haltungen der anderen Teilnehmer erfahren möchte, müsste sich  an diese selbst wenden.

Der Alte Botanische Garten wird in die Zange genommen

Wir haben unsere Forderungen in dieser Runde ausführlich erläutern und erklären können: Der Alte Botanische Garten wird durch den Neubau der Universitätsbibliothek im Norden und den neuen „Seminar-Kästen“ auf dem ehemaligen Brauereigelände im Süden in die Zange genommen. Wenn das neue Seminargebäude fertiggestellt und in Nutzung genommen wird, erhöht sich das Passanten-Aufkommen enorm. Aus diesem Grundwollen wir nicht zulassen, dass durch eine neue Öffnung an der Südgrenze der historische Garten als Unicampus-Wiese zertrampelt und degradiert wird.

Forderung keine Beleuchtung der Wege

Der „Laufstegeffekt“ – beleuchteter Weg im Alten Botanischen Garten zum Schäferbau. Foto nn

Daneben bestehen wir insbesondere darauf, dass es keine Beleuchtung der Wege geben soll, da dunkle Bereiche eine wichtige Funktion im Lebensrhythmus von Pflanzen und Tieren haben, die gerade im innerstädtischen Bereich besonders schutzwürdig sind. Auch eine „insektenfreundliche“ Beleuchtung (z.B. Beleuchtung in Form von intelligenten Bewegungsmeldern oder eine zeitweise Beleuchtung in den dunklen Abend- und Morgenstunden) sehen wir als kritisch an, da Flora und Fauna durch jeglichen Einfluss künstlichen Lichts nachhaltig gestört werden können.

Der Meinungsaustausch war wichtig für ein gegenseitiges Verständnis unserer Positionen und fand in einem konstruktiven Dialog statt. Wir halten unsere Petition aber weiterhin aufrecht, um eine Option zu haben, uns weiterhin in den Planungsprozess zur Neugestaltung des Alten Botanischen Gartens im Sinne des Naturschutzes einbringen zu können.

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