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Dritter Vortrag „Die Marburg kann mehr“ – Brainstorming für ein Gipfelerlebnis

In Limburg wurde das Bischofshaus zum Diozösanmusem entwickelt und gewandelt. Foto nn

12.04.2023 (pm/red) Die Initiative „Die Marburg kann mehr!“ hat den renommierten Architekten Andreas Schmitt zum Vortrag am Dienstag, 25. April  gewonnen. Damit findet bereits die dritte Veranstaltung statt, die bereits starke Resonanz ausgelöst hat.

Dipl.-Ing. Andreas Schmitt, geschäftsführender Gesellschafter des Architekturbüros BLFP in Friedberg wird unter dem Titel „Neuzeitliche Bedarfe an ein bedeutendes historisches Baudenkmal – es braucht einen Masterplan“ am Dienstag, 25. April, ab 19.00 Uhr im Historischen Rathaussaal den Blick nach vorn wagen.

Die These des renommierten Bad Nauheimer Architekten, von 2010 bis 2020 Dozent an der THM in Friedberg: „Das Ganze sehen und Perspektivwechsel zulassen.“ Wenn er Ideen zur Weiterentwicklung des Landgrafenschlosses
entwickelt, will er das unmittelbare Umfeld mit Freilichtbühne, Kasematten und Schlosspark, aber auch die gesamten Stadtentwicklungsbedarfe mitdenken: die Oberstadt, Freiräume mit Entwicklungspotenzial am Fuße der
Oberstadt, die Lahnufer, den Pharmastandort und selbst die Stadtautobahn als Herausforderung.

Schmitt wird in seinem Vortrag auch erfolgreiche Beispiele von Transformationen historischer Denkmäler in zeitgemäße Nutzungskonzepte vorstellen. Bei seiner Betrachtung spielt selbstverständlich auch die Herausforderung an Mobilitätskonzepte eine große Rolle. Auch da wären „enorme Effekte mit realistischem Aufwand“ zu erzielen.

Die Marburg hat im Laufe der letzten 1000 Jahre viele bauliche Veränderungen und unterschiedlichste Nutzungen erfahren: von der ursprünglichen Burg und ersten hessischen Fürstenresidenz über Garnison, Gefängnis, Staatsarchiv bis zum Museum und universitär und kulturell genutzten Baudenkmal.

„Wir als Gesellschaft des 21. Jahrhunderts tragen dafür die Verantwortung, keine „toten Steine“ zu erhalten und zu verwalten, sondern mit großem Respekt gegenüber dem Denkmal seine mögliche Nutzung für die jetzige und möglichst viele weitere Generationen baulich sinnhaft weiterzuentwickeln – so wie es die Verantwortlichen in der Geschichte – mal mit mehr, mal mit weniger Weitblick getan haben“ so Schmitt zu der Herkulesaufgabe der Weiterentwicklung.

„Es braucht einen Masterplan, ein Konzept, damit das Schloss für die Marburger Stadtgesellschaft gleichermaßen attraktiv als Denkmal wie als Aufenthalts- und Erlebnisraum werden kann – wie natürlich für alle Besucher.“

  • Wie könnte eine künftige Nutzung des Landgrafenschlosses aussehen?

  • Wie könnte sollte das Umfeld inklusive der Zuwegung attraktiv gestaltet werden?

  • Wie könnten selbst Kinder und Jugendliche nach demschweißtreibenden Aufstieg begeistert werden?

Der Architekt (Jahrgang 1975) erinnert sich an eine wenig schmeichelhafte Charakterisierung seiner Tochter anlässlich eines Klassenausflugs am Ende der Grundschule: „Wir haben uns alle durch die Altstadt nach oben zum Schloss gequält und uns ausgemalt, was uns dort oben erwartet. Dann war es einfach nur langweilig.“ Dabei gibt es für Schmitt viele Flächen, die mit vertretbarem Aufwand in Abenteuerbereiche verwandelt werden könnten, Terrassen, Nischen, Gänge, Grünflächen, die den Aufstieg für Kinder mit niedrigschwelligen aber spannenden Angeboten belohnen könnten. Wir müssen Kindern und Jugendlichen ,ihr Ding’ ermöglichen, Überraschungsmomente, ein ,Gipfelerlebnis’“!

Architekt Andreas Schmitt hat in den vergangenen Jahren maßgeblich bei der Transformation des Bischofshauses im Limburger Bistum zum Diözesan-Museum mitgewirkt (Foto 1). Er war an der Entwicklung des Butzbacher Schlosses beteiligt und wirkt augenblicklich federführend an der Realisierung der Therme in Bad Nauheim mit (Foto 2). Dieses Projekt war über viele Jahre Diskussionsstoff. Final wird der neue Thermenkomplex an den „Sprudelhof“ angeschlossen – die größte geschlossene Jugendstilanlage Europas.

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