Schutz- und Rückzugsgebiete sollen vernetzt werden
13.04.2023 (pm/red) Klimawandel und Artensterben stellen – neben Armut, Hunger und Kriegen – die größte Bedrohung für das Fortbestehen unserer menschlichen Zivilisation dar. Es stehen Möglichkeiten zur Verfügung, gegen alle diese Bedrohungen vorzugehen, wird vom NaBu Marburg aufgezeigt.
Eine wirkungsvolle Maßnahme gegen den Artenschwund ist eine Vernetzung von Schutz- und Rückzugsgebieten. Diese Maßnahme ist technisch relativ einfach durchzuführen und kostengünstiger als die meisten anderen Vorhaben. Es müssen dabei schon vorhandene Strukturen effizienter genutzt und teilweise mit einfach durchzuführenden unterstützenden Eingriffen aufgewertet werden:
Es geht um die Ränder unserer Straßen und Wege sowie die Raine zwischen den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der NABU Marburg hat in Zusammenarbeit mit dem BUND ein Projekt „Säume und Raine“ gestartet. Zunächst sollen im Marburger Westen Wegränder als Verbindungsstrukturen zwischen dem Naturschutzgebiet „Kleine Lummersbach“ und den Streuobstwiesen des „Heiligen Grunds“ aufgewertet werden. In westlicher Richtung soll die Vernetzung des Naturschutzgebiets mit dem Allnatal verbessert werden.
Es ist vorgesehen, die Wirksamkeit der Maßnahmen von Forschern der Universität Marburg wissenschaftlich zu dokumentieren und zu kontrollieren. Langfristiges Ziel ist es, sowohl in den zur Stadt gehörenden Gemeinden, und im gesamten Landkreis Wegränder und Feldraine soweit aufzuwerten, dass sie von Insekten, Reptilien, Amphibien und kleinen Säugetieren als Vernetzungswege zwischen einzelnen Biotopen genutzt werden können.