Schautafeln zur Wehrdaer Geschichte als Gedächtnisort
29.05.2023 (pm/red) Am 26. Mai hat der Geschichtsverein Wehrda drei Schautafeln zur Geschichte des Ortes der Öffentlichkeit präsentiert und übergeben. Auf den Tafeln werden Streiflichter aus der Vergangenheit präsentiert – von den geologischen Ursprüngen bis zur Eingemeindung nach Marburg 1974.
Es wurde besonders auf eine gute Lesbarkeit geachtet. In einer kleinen Feierstunde erläuterte Horst Lehnert als Vorsitzender des Geschichts- und Kulturvereins Wehrda die Beweggründe an dieser Stelle diese Tafeln aufzustellen.
Standort am ehemaligen Haus der jüdischen Familie Hess
An der Stelle hinter der Bushaltestelle Mengelsgasse stand einst das Haus der jüdischen Familie Hess. Das Haus und der Platz ist dann in den 60igern dem Straßenbau zum Opfer gefallen. Es blieb ein kleiner Platz mit einem Baum. Hier hat der Verein schon eine kleine Gedenkstätte – in Form einer Nachbildung des Hauses Hess – für die Opfer des Nationalsozialismus errichtet. Um die Aufenthaltsqualität zu verbessern hat der Verein dort eine Rundbank aufgestellt. Dies ist Versuch, dem Stadtteil einen kleinen zentralen Ort zurückzugeben, mit dem sich die vielen Menschen in Wehrda, die nach 1945 dorthin gezogen sind und auch die alteingessenen Bürger an ihre Geschichte erinnern können.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies würdigte die Initiative des Vereines und erinnerte daran, dass sich 2024 die Eingemeindung von Wehrda zum 50igsten Male jährt, es aber noch viele Jahrzehnte bedürfe, bis diese wirklich vollzogen sei. Auch das Bestreben des Vereins, das Wissen der noch lebenden Zeitzeugen zu sichern und weiterzugeben, hob er positiv hervor.
Nach der Enthüllung der Schautafeln mit Vertretern des Ortsbeirats war gute Unterhaltung mit kleinem Imbiss angesagt. Jüdische Lieder vom „Terzett des Geschichtsvereins“ umrahmten das Geschehen und ließen viele Gespräche über die Geschichte der Gemeinde Wehrda entstehen.