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Vortrag „Waldschutz und der koloniale Blick“

Das Geschäft mit dem Wald als Kohlenstoffspeicher boomt, seit immer mehr Konzerne mit klimaneutralen Produkten werben. Mit Waldschutz im Amazonas und Bäume pflanzen in Uganda wird der Cappuccino im Einwegplastikbecher CO2-neutral und der Ultrakurzstreckenflug von Hamburg nach Sylt zum Flugvergnügen, das angeblich netto-Null Emissionen verursacht. Dabei wird der Schutz von Wäldern als Kohlenstoffspeicher instrumentalisiert, um klimaschädigende Konsumexzesse hier sowie tiefgreifende Veränderungen in der kleinbäuerlichen Landnutzung im globalen Süden zu rechtfertigen.

Schutz von Wäldern als Kohlenstoffspeicher wird instrumentalisiert

Die großflächige Entwaldung für industrielle Landnutzung, Soja- und Palmplantagen und Bergbau hingegen schreitet ungehindert voran, während Erdölkonzerne ‚Dekarbonisierung‘ versprechen, gleichzeitig neue Erdöl- und Erdgasvorkommen erschließen, die dank Kompensationsgutschriften CO2-neutrale fossile Brennstoffe liefern sollen. Die Illusion vom CO2-neutralen Konsum in einer auf Erdöl und Erdgas basierenden Wirtschaft beschleunigt so nicht nur die Klimakrise, sondern führt im globalen Süden zu neuen Formen von Landnahme nach altem kolonialem Muster.

Jutta Kill beleuchtet mit ihren Recherchen, Analysen und Publikationen das Spannungsfeld Konsum in Industrieländern und seine Auswirkungen für Menschen und Lebensräume im globalen Süden, die wir gemeinhin als “Natur” bezeichnen. Sie arbeitet freiberuflich und in Zusammenarbeit mit dem World Rainforest Movement.

Vortrag und Diskussion mit Jutta Kill

 

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