Die langgestreckte Fassade des entstehenden Deutschen Tapetenmuseums am Brüder-Grimm-Platz. Zeichnung Harry Gugger Studio Basel

03.06.2023 (red) Rund 30 Millionen Euro sellt das Land Hessenfür den Rohbau in 2023 und den Innenausbau bis Anfang 2026 des Deutschen Tapentenmuseums bereit. Das Deutsche Tapetenmuseum ist national und international bekannt als Spezialmuseum für historische Tapeten, das es als bedeutende Zeugnisse ihrer Zeit seit vielen Jahrzehnten sammelt, pflegt und der Öffentlichkeit präsentiert.

Damit ist das Museum seit 100 Jahren eine wichtige Anlaufstelle für sowohl Fachleute und interessierte Privatleute. Mit dem Museumsneubau würdigt das Land Hessen diese historisch einmalige Sammlung. Mit einer Photovoltaik-Analge auf dem Dach tägt der Neubau dazu bei, dass die Einrichtungen des Landes klimaneutral werden können.

Sammlung mit rund 23.000 Objekten

Rund 23.000 Objekten umfasst die Sammlung des Deutschen Tapetenmuseums mit hochkarätige Goldledertapeten, handgemalte chinesische Tapeten, handgedruckte Panoramatapeten, ausgewählten Papiertapeten bis zu aktuellen Designer- und Künstlertapeten. Die Sammlung gehört zu den bedeutendsten weltweit und vermittelt die Geschichte der Wanddekoration vom 16. bis zum 21. Jahrhundert.

„Stil- und geschmacksgeschichtliche Phänomene werden ebenso Thema des neuen Museums sein wie technik-, wirtschafts- und sozialgeschichtliche Aspekte der Wohnkultur,“ erläutert Prof. Dr. Martin Eberle, Direktor von Hessen Kassel Heritage.

Zukunft für eine einzigartige Sammlung gesichert

Nach 100 Jahren Tapetenmuseum in Kassel wurde jetzt der Grundstein für einen Museumsneubaugesetzt. „Damit ist die Zukunft dieser einzigartigen Sammlung gesichert“, sagt Ullrich Eitel, Vorstandsvorsitzender des Vereins Deutsches Tapetenmuseum e.V.

Innenräume des Tapetenmuseums. Visualisierung Harry Gugger Studio Basel

Das Deutsche Tapetenmuseum wurde 1923 vom Verein Deutsches Tapetenmuseum in Kassel gegründet und ist seit 1993 in der Trägerschaft des Landes Hessen. Zunächst war die Sammlung im Roten Palais und ab 1934 auch im Weißen Palais am Friedrichsplatz in Kassel ausgestellt. Ein Teil wurde nach den Kriegszerstörungen des Jahres 1943 bis 1974 im zweiten Obergeschoss des Weißensteinflügels von Schloss Wilhelmshöhe gezeigt. Von 1976 bis 2008 waren die Tapeten dann im Hessischen Landesmuseum in Kassel untergebracht. Seit 2008 ist das Deutsche Tapetenmuseum geschlossen. In diesem Jahr feiert es seinen 100sten Geburtstag.