11.07.2023 (pm/red) Am 14. Juli entscheidet der Kreistag über den geänderten Antrag der GRÜNEN zur Cannabis-Modellregion Narburg-Biedenkopf. Dieser Antrag wurde bei der vergangenen Kreistagssitzung zur Überarbeitung zurückgezogen und werde in veränderter Form zur Abstimmung gestellt, wird von den GRÜNEN mitgeteilt.

Die in den Fachausschüssen im Mai von der politischen Konkurrenz getätigten Einlassungen seien teilweise unsachlich, polemisch oder gar infantil und ließen befürchten, dass das Thema mit Scheuklappen statt mit der notwendigen Ernsthaftigkeit betrachtet werde.

„Wir entscheiden im Kreistag nicht über die Freigabe von Cannabis. Das ist Sache des Bundestags auf Antrag des Bundesgesundheitsministers. Wir entscheiden darüber, ob wir die gleichen Fehler machen wie bei Tabak und Alkohol. Jährlich sterben rund 75.000 Menschen in Deutschland durch Alkoholkonsum, nicht selten verbunden mit Konsum von Tabak. Mittelbare Todesfälle kommen noch hinzu, allein 60.000 Tote beklagen wir jährlich aufgrund von Lungenkrebs.“

Damit diese Fehler nicht bei der Freigabe von Cannabis wiederholt werden, gelte es aufzuklären, zu kontrollieren und zu beraten. Sich naiv zu stellen und so zu tun, als gäbe es bei uns keinen Konsum, lasse den unkontrollierten Konsum von verunreinigtem und synthetischem Cannabis zu bis hin zu Präparaten mit erhöhtem THC-Gehalt.

Es brauche nicht nicht zwangsläufig eine Cannabis-Modellregion in Marbuerg-Biedenkopf. Jedoch sei angezeigt gemeinsam mit der Stadt Marburg und der Universität über einen verantwortungsvollen Umgang zu beraten und abgestimmt zu handeln.