Wanderausstellung zu Flucht, Migration und Behinderung im Rathaus
15.0702023 (pm/red) Geflüchtete Menschen mit einer Behinderung, erleben große Hürden und Schwierigkeiten den Alltag in unserem Land zu bewältigen. Grund dafür ist , Dass Betroffene oft keinen Zugang zu Informationen und Unterstützungsangeboten haben. Ins Marburger Rathaus eingeladen hatte das von Aktion Mensch geförderte Projekt „Die inklusive PR“ mit lokalen Partnerinstitutionen. Die Wanderausstellung „Flucht, Migration und Behinderung – Einblicke und Erfahrungen zum Leben in Deutschland“ zeigt eindrucksvolle Ausschnitte aus den Lebenswirklichkeiten betroffener Familien.
„Wir haben diese Ausstellung nach Marburg geholt, um auf die Situation geflüchteter Menschen mit einer Behinderung aufmerksam zu machen, Hürden zu identifizieren, Brücken zu bauen und mögliche Lösungswege zu finden.“
So Angelika Funk, erste Vorsitzende des MBV und Geschäftsleiterin von Arbeit und Bildung, an die Gäste im Marburger Rathaus. Für Rika Esser, Behindertenbeauftragte des Landes Hessen, trifft die Ausstellung den Nerv der Zeit. Ursula Häuser von der LAG Selbsthilfe fordert Betroffene auf, auf Vereine der Selbsthilfe zuzugehen, um Unterstützung zu finden. Es mache keinen Sinn, sich zu separieren und Schwierigkeiten allein bewältigen zu wollen, so Häuser.
Vertiefung im Fachgespräch
Wichtig sei die konkrete Hilfe vor Ort. Flüchtlingsberater Christoph Rettler von BLEIB!dabei der Praxis GmbH, Bernd Gökeler von der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) diskutierten im anschließenden Fachgespräch mit MINA-Geschäftsführerin Yildiz Akgün, die seit über 10 Jahren an der Schnittstelle Flucht und Behinderung arbeitet. Es brauche Kommunikation, Geld, Zeit, Geduld und eine kontinuierliche öffentliche Sensibilisierung für das Themenfeld, so die Antworten.
Eine engere Vernetzung der bisher nebeneinander laufenden Systeme der Flüchtlingshilfe und der Teilhabeberatung sei notwendig. Ganzheitliche Hilfen sind gefragt und Informationen in allen Bereichen, die auch bei den Geflüchteten mit Behinderung ankommen.
Die Wanderausstellung „Flucht, Migration und Behinderung – Einblicke und Erfahrungen zum Leben in Deutschland“ ist bis 25. Juli 2023 im Marburger Rathaus zu besichtigen: Mo – Do 8 – 17 Uhr und Fr 8 Uhr – 12 Uhr.
Die Ausstellung ist Teil des Projektes Vielfalt inklusiv von MINA – Leben in Vielfalt e. V. Sie wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und für Antirassismus.
—> Infos zur Wanderausstellung. un
: Sie alle wollen, dass Neubürger mit einer Behinderung besser unterstützt werden.
V.li. vorne: Angelika Funk Geschäftsleiterin vom Mittelhessischen Bildungsverband e.V., Yildiz Akgün Geschäftsleiterin und Abdurrahman Gügercin Projektmitarbeiter MINA – Leben in Vielfalt e.V., Ayse Oluk Referentin von Rika Esser, Rika Esser Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderung.
v. li. hinten: Rainer Dolle von die inklusive PR, Thomas Ruppert Bundeskanzleramt Arbeitsstab der Integrationsbeauftragten, Wendy Taranowski MINA, Neriman Ün-Fahsi BLEIB-Beraterin MBV Kassel, Ammar Al Jammaz BLEIB-Berater Praxis GmbH, Luca Arnold Koordination BLEIB!dabei, Christoph Rettler BLEIB-Berater Praxis GmbH, Ursula Häuser 1. Vorsitzende LAG-Selbsthilfe, Timmo Scherenberg Hessischer Flüchtlingsrat, Merhawit Desta Caritasverband für die Diözese Limburg e. V., Latoya Reitzner Beraterin Netzwerk für Teilhabe und Beratung (NTB) Trägerverein der EUTB