Bezahlbarer Wohnraum für Studierende ist Mangelware – Lange Wartelisten für Wohnheimplätze
17.10.2023 (pm/red) Die Wohnsituation für Studierende zu Beginn dieses Wintersemesters bleibt schwierig und der „Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende ist ein eklatanter Missstand“ wird vom Deutschen Studdierendenwerk mitgeteilt. Dessen Vorstandsvorsitzender Matthias Anbuhl unterstreicht die Forderung nach Erhöhung des BAföG, weil die derzeitige Wohnkostenpauschale nicht ausreichend sei.
So stehen in elf ausgewählten Hochschulstädten mehr als 32.000 Studierende bei den Studierendenwerken auf der Warteliste für einen Wohnheimplatz. Das Deutsche Studierendenwerk (DSW), der Verband der Studenten- und Studierendenwerke, betreibt bundesweit rund 1.700 Wohnheime mit rund 196.000 Plätzen.
„Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende in den Hochschulstädten ist seit Jahrzehnten ein eklatanter Missstand, ein Strukturdefizit des deutschen Hochschulsystems und ein soziales Problem. Die Zahl der staatlich geförderten Studienplätze ist seit dem Jahr 2007 um 52% gestiegen, die Zahl der staatlich geförderten Wohnheimplätze bei den Studierendenwerken nur um 7%“ konstatiert Matthias Ambuhl.
Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den Studierenden
Diese Schere dürfe nicht noch weiter auseinandergehen, weil ansonsten eine Zwei-Klassen-Gesellschaft komme, einmal die Studierenden aus vermögenden Familien, die in den teuren Hochschulstädten wohnen können, und dann die Studierenden aus weniger begüterten Familien, die dort studieren müssen, wo sie sich die Miete gerade noch leisten können.
Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Bund-Länder-Programm ‚Junges Wohnen‘, mit dem bezahlbarer Wohnraum für Studierende, Azubis und Polizeianwärter geschaffen und modernisiert wird, sei ein echter Lichtblick. Es sei ein wichtiges Signal, dass der Bund nach Jahrzehnten endlich wieder eingestiegen ist in den Studierendenwohnheim-Bau.
Das BAföG muss rasch erhöht werden
Die BAföG-Wohnkostenpauschale liegt derzeit bei 360 Euro im Monat. Das reicht laut DSW in kaum einer deutschen Hochschulstadt für ein WG-Zimmer. In München, der teuersten Hochschulstadt Deutschlands, müsss man dafür 720 Euro im Monat bezahlen.