Botanischer Garten im Winter – Biblische und weihnachtliche Pflanzen
26.12.2023 (pm/red) Von Weihrauch und Myrrhe ist in der Weihnachtsgeschichte zu lesen. Die Heiligen Drei Könige bringen diese Pflanzenprodukte, neben Gold, dem neugeborenen Jesuskind als Gabe. Dies veranschaulicht, welchen Wert viele Pflanzen in der Antike besaßen. Erstaunlich oft finden sich in der Bibel Pflanzen erwähnt – nicht wenige davon wachsen im Botanischen Garten der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität.
Biblische Pflanzen mit hohem Nutzwert
Zudem kommen in der Bibel viele Pflanzen vor, die damals einen hohen Nutzwert hatten, als Baumaterial oder wegen des hohen Zuckergehalts der Früchte, der sie lange haltbar machte – es gab ja keine Kühlschränke. Das Freigelände des Botanischen Gartens beherbergt viele Pflanzen, von denen in der Bibel zu lesen ist oder die zum Weihnachtsfest gehören.
Am Eingang findet sich eine noch junge Libanonzeder (Cedrus libani). Der Baum war und ist wegen seiner Schönheit, seines Duftes und als Bauholz sehr beliebt. Zedernholz ist leicht zu bearbeiten und durch seinen hohen Harzgehalt sehr dauerhaft und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Schon im Alten Testament wird beschrieben, dass der Tempel Salomos daraus erbaut wurde.
Zedernholz sehr gut für den Schiffbau geeignet
Da sich das Holz auch sehr gut für den Schiffbau eignet, spielte es eine enorm wichtige Rolle in der Jahrtausende währenden Besiedelungsgeschichte der Region. Im Ersten Weltkrieg wurden nahezu alle natürlichen Restbestände des Baumes gerodet. Dadurch ist das Zedernöl, das zum Beispiel für hochwertige Parfüms genutzt wird, noch wertvoller geworden.
Die Stechpalme (Ilex aquifolium) mit ihren immergrünen Zweigen war ursprünglich ein Schmuck für den Palmsonntag und ist heute wegen seiner roten Früchte eine beliebte Dekoration zur Weihnachtszeit. Da die Bäume zweihäusig sind, findet man die Früchte nur an den weiblichen Pflanzen.
Um die Mistel (Viscum album) ranken sich schon seit Urzeiten viele Mythen. Die Pflanze ist ein Halbschmarotzer, der auf Bäumen oder Sträuchern wächst und heute zur Weihnachtszeit gerne über dem Türrahmen befestigt wird; darunter darf dann geküsst werden.
Und einige Meter weiter wächst in der Nordamerika-Abteilung der Weihnachts-Schildfarn (Polystichum acrostichoides). Während im Winter die Wedel vieler Farne verwelkt sind, schmückt dieser Farn in kräftigem Grün das Unterholz.
18 Meter hohes Kuppelgewächshaus
Hier steht auch eine Feige (Ficus carica), die zwar ebenfalls ihre Blätter abgeworfen hat – mit denen sich Adam und Eva bedeckten –, aber schon Knospen zeigt und charakteristisch duftet. Die Feige ist die erste in der Bibel benannte Pflanze. Ihre Früchte werden noch heute durch Trocknung haltbar gemacht.
Ebenfalls in der Kuppel findet sich die Kermes- oder Stech-Eiche (Quercus coccifera), deren Blätter an die Stechpalme erinnern. „Der Strauch ist auch die Wirtspflanze der Kermes-Schildlaus (Kermes vermilio), aus der früher der rote Farbstoff Kermes gewonnen wurde“, erläutert Sabine Etges. Dieser Farbstoff ist schon seit prähistorischen Zeiten bekannt und wurde rund ums Mittelmeer zum Färben von Stoffen genutzt.
Wer nach einem Spaziergang durch die Außenanlagen Wärme sucht, kann das Kuppelgewächshaus besuchen und findet dort noch den letzten roten Fruchtansatz des Granatapfels (Punica granatum); während der Sommerzeit leuchten orangerote Blüten und Früchte zwischen dem Grün des Laubs. Vermutlich war es ein Granatapfelbaum, von dessen Früchten Adam und Eva im Garten Eden nicht naschen sollten – und kein Apfel, der in der Antike im vorderen Orient noch gar nicht verbreitet war.
Hier steht auch eine Feige (Ficus carica), die zwar ebenfalls ihre Blätter abgeworfen hat – mit denen sich Adam und Eva bedeckten –, aber schon Knospen zeigt und charakteristisch duftet. Die Feige ist die erste in der Bibel explizit benannte Pflanze. Ihre zuckerhaltigen Früchte werden noch heute durch Trocknung haltbar gemacht.
Ebenfalls in der Kuppel findet sich die Kermes- oder Stech-Eiche (Quercus coccifera), deren Blätter an die Stechpalme erinnern. „Der Strauch ist auch die Wirtspflanze der Kermes-Schildlaus (Kermes vermilio), aus der früher der rote Farbstoff Kermes gewonnen wurde“, erläutert Sabine Etges. Dieser Farbstoff ist schon seit prähistorischen Zeiten bekannt und wurde rund ums Mittelmeer zum Färben von Stoffen genutzt.
Der Mastix-Strauch (Pistacia lentiscus), der ebenfalls schon zu biblischen Zeiten in Israel wuchs, produziert ein Harz, aus dem auch heute noch Räucherwerk, Kosmetika und Arzneistoffe hergestellt werden. Und auch von Cistus incanus, einer Zistrosen-Art, wird ein Harz gewonnen, das zur Herstellung von Weihrauch genutzt wird.
Acht Hektar großer Botanischer Garten
Der rund acht Hektar große Botanische Garten wurde 1979 eröffnet. Er dient der Bevölkerung ganzjährig als Stätte der Bildung und Erholung, der Pflanzenforschung und der Studierendenausbildung. Die umfangreichen, größtenteils öffentlichen Pflanzensammlungen werden als Arbeits- und Anschauungsmaterial für Forschung und Lehre vor allem in der Biologie und der Pharmazie genutzt.
Ein besonderer Schwerpunkt ist die sogenannte Kalthauskultur. In ihrem Zentrum steht das Wahrzeichen des Gartens, das 1.000 Quadratmeter große Kuppelgewächshaus mit einer Höhe von 18 Metern. Es beherbergt Pflanzen des Mittelmeerraums und der Kanaren, aber auch solche aus Ozeanien, Asien und Amerika.
In den Jahren 2004 und 2008 wurde um drei neue Gebäude erweitert, die Orangerie, das Südafrikahaus und einen Forschungsgewächshauskomplex. Neben dem großen Sammlungs- und Forschungshaus und Versuchsflächen betreibt der Botanische Garten die modernen Forschungsgewächshäuser auf dem Dach des Biologie-Neubaus.
Der Botanische Garten ist zudem Ausbildungsstätte für bis zu zehn zukünftige Gärtner/innen der Fachrichtung „Staudengärtnerei“. Sie lernen die Besonderheiten eines wissenschaftlich orientierten Gartens kennen.