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Farbstoff Kratom – vom Sumpf zur Leinwand

Rosa Blüten an sumpfigen Gewässer mit lichtem Baumbestand. Foto Carlo Lisa. unsplash.com

16.01.2024 (pm/red) Unsere Welt besteht aus Farben. Farben sind die Textur, um Material mit Leben zu füllen. Eingedenk ihres ästhetisch eindrucksvollen Potenzials sind Künstler immer auf der Suche nach neuen Farben, die ihren Kunstwerken Stimmung und Flair verleihen. Attraktive Quellen zur Erzeugung neuer Farbtöne könnten die Sümpfe Südostasiens sein, wo der der Kratombaum gedeiht, aus denen Landarbeiter in Plantagen den Farbstoff gewinnen und zum Verkauf anbieten.

Die Nachfrage steigt, denn Kratompulver liegt im Trend. Mit Kratom können Kunden den brodelnden Lebensraum Sumpf in ihren Kunstwerken verewigen.

Reservoir an Farbtönen mit Kratom

Interessierte können Kratom online bestellen oder im stationären Fachhandel. Zwar erstrahlt der Grundton des natürlichen Farbstoffs in einem kräftigen Grün. Doch typisch für Kratom ist das von Kreativen so geliebte breite Spektrum an verschiedenen Schattierungen, sodass Verkäufer typischerweise mehrere Kratomprodukte anbieten.

Die Tatsache, dass Kratompulver derart reich an farblichen Nuancen ist, hängt damit zusammen, dass das Färbemittel aus den Blattvenen des Kratombaums gewonnen wird, die je nach Alter und Art des Gewächses sowie in Abhängigkeit zur Saison in aufregenden Rottönen leuchten.

Junge Bäume weisen meist eine helle Farbe auf, die als gelbes oder weißes Kratom vermarktet wird, während der Farbton bei älteren Bäumen ins Rötliche übergeht (rotes Kratom). Unabhängig von der Bezeichnung bleibt das sumpfige Grün als farblicher Grundton dominant. Bei den farblichen Veränderungen, die von Produkt zu Produkt variieren, handelt es sich um subtile Tönungen.

Resistenz des Farbstoffs Kratom

Die Resistenz des Farbstoffs Kratom, der nach dem Auftragen auch im Outdoorbereich seine Farbenpracht nicht einbüßt, ist auf den Lebensraum des Kratompulvers zurückzuführen. Die Sümpfe Südostasiens sind ein nährstoffreiches Habitat und werden von Flora und Fauna überwuchert. Diese blühende Sphäre kann allerdings leicht verderblich werden. Das Wechselspiel zwischen Leben und Tod im Sumpf übt auf Ästheten eine gewisse Faszinationskraft aus.

Risiko geht in südostasiatischen Sumpfgebieten vor allem durch die Intensität der Sonnenbestrahlung, Sauerstoffmangel durch Konkurrenzdruck, übergroße Insektenschwärme und zahlreiche Krankheitserreger aus. Um diesen Gefahren zu begegnen, musste der Kratombaum ein effizientes Abwehrsystem entwickeln. Von Bedeutung sind die mehr als 40 Alkaloide, die der Kratombaum besitzt, und von denen Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin am präsentesten sind.

Der Kratombaum kurz vorgestellt

Botanisch gehört der Kratombaum (Mitragyna speciosa) den halbimmergrünen Bäumen sowie den Rötegewächsen (Rubiaceae) an. Er erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 25 Metern. Markant sind sein durchgängiges Grün, seine graubraune Rinde und sein engmaschig verzweigtes Astwerk, an dem die begehrten Blätter des Kratombaums hängen. Die spitzen, ovalen und rund 12 cm langen Blätter sind von kräftigen, gebogenen Seitenadern durchdrungen, die zuweilen in herrlichen Rottönen leuchten und als Quelle für Farbstoff gewonnen werden.

Anwendungen von Kratom in der Kunst

Künstler können den Farbstoff Kratom als Kratompulver oder Kratomextrakt nutzen. Beim Kratompulver werden die Blätter des Kratombaums getrocknet und zu Pulver gestampft, während es sich beim Kratomextrakt um konzentrierte Formen der Blätter nach ihrer Destillation handelt.

Maler können den Farbstoff direkt auf die Leinwand auftragen, um schöne, stimmungsvolle Bilder zu erzeugen. Andere favorisieren Kratom für das Bemalen von Gips und Porzellan oder zur Färbung von Ton, Porzellan, Kerzen und Papier. Als Wandfarbe macht das Färbemittel ebenfalls eine gute Figur und ist für alle attraktiv, die in einer Wohnung mit naturnahen Farben leben möchten.

Tipps für Fortgeschrittene

Zwar bietet der Farbstoff Kratom bereits pur zahlreiche farbliche Nuancen, doch ist sein Potenzial zur Gewinnung von Farbtönen damit noch lange nicht ausgeschöpft. So erhalten Kunden schwarzes Kratom, wenn sie rotes Kratom rösten; gelbes Kratom, wenn sie rotes Kratom fermentieren; sowie goldenes Kratom, wenn sie beim Mischen das richtige Farbverhältnis anwenden. Darüber hinaus lässt sich das Farbpulver mit Haushaltsmitteln wie Essig, Wein, Bier, Kurkuma, Tee und Mineralwasser mischen und mit Alaun wird die Haltbarkeit und Strahlkraft des Färbemittels optimiert.

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