Jahrestag des Élysée-Vertrags: Literarischer Abend zur Feier deutsch-französischer Freundschaft
23.01.2024 (pm/red) Zum Jahrestag der deutsch-französischen Freundschaft, die vor 61 Jahren mit der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags besiegelt wurde, lädt das Institut für Romanische Philologie der Philipps-Universität mit dem Verein Strömungen zu einem deutsch-französischen Literaturabend ein: Donnerstag, 24. Januar – 19 Uhr, im TTZ (Technologie- und Tagungszentrum) Frankfurter Straße, Marburg.
Prof. Dr. Olaf Müller stellt im Gespräch mit Übersetzerin Nadine Püschel den Roman „Planet ohne Visum“ des französischen Autors Jean Malaquais vor. Der Eintritt ist frei.
„Planet ohne Visum“, ein Epos über Menschen ohne Papiere, ist gleichzeitig Agententhriller und Milieustudie. 1947 in Frankreich erschienen, liegt der Roman jetzt erstmals in deutscher Übersetzung vor, ins Deutsche übertragen von Nadine Püschel. Die Handlung spielt in Marseille im Jahr 1942, einige Monate vor der endgültigen Besetzung der Freien Zone durch die Deutschen. Die Figuren des Romans sind zum Teil angelehnt an historische Figuren wie Victor Serge, Walter Benjamin und Varian Fry, der zahlreichen Verfolgten zur Ausreise verholfen hat – darunter Jean Malaquais selbst.
Der Autor Jean Malaquais, 1908 als Wladimir Malacki in eine säkulare jüdische Familie in Warschau geboren, war Autor und Übersetzer, Kosmopolit und Marxist. Seit den 1920er Jahren in Frankreich, schrieb er auf Französisch und erhielt für seinen Debütroman „Les Javanais“ 1939 den Prix Renaudot. Im Zweiten Weltkrieg geriet er in Kriegsgefangenschaft und floh schließlich über Marseille in die USA. Er starb 1998 in Genf. Die Übersetzerin Nadine Püschel studierte Literatur-Übersetzen in Düsseldorf und lebt als Übersetzerin für englische und französischsprachige Literatur und audiovisuelle Medien in Berlin.