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Vielfalt und Menschlichkeit: Pop-up-Ausstellung „Parcours der Menschenrechte“ von Arbeit und Bildung auf dem Treysaer Marktplatz

Gruppenbild mit Aktionsbanner und Schwalmstadts Bürgermeister Tobias Kreuter, rechts, Annika Löhden, Vera Pluskat und Meryem Dogan von Arbeit und Bildung e.V. und Teilnehmerinnen der Projekte EnCourage und NORA mit einem beschrifteten Banner auf dem Marktplatz in Treysa. Foto Kerstin Warnecke

22.03.2024 (pm/red) Zum internationalen Tag gegen Rassismus präsentierten Kursteilnehmerinnen mit Sozialpädagoginnen von Arbeit und Bildung e.V. auf dem Marktplatz in Treysa die Pop-up-Ausstellung >Parcours der Menschenrechte<. „In der Schwalm soll es keinen Platz für Rassismus geben“, so die Kursleiterinnen Vera Pluskat, Annika Löhden und Meryem Dogan. Dafür engagiert sich Arbeit und Bildung e.V. Tag für Tag in der Arbeit und den Angeboten mit Menschen aus vielen Nationen.

„Die Menschenrechte, insbesondere die Paragraphen 2 und 3, beschreiben das Recht einer jeden Person, in Freiheit und ohne Diskriminierung leben zu können“, erklärt Vera Pluskat. „Heute wollen wir das in den Vordergrund stellen und den Inhalt der Menschenrechte näher bringen“.

Für die junge Somalierin Wardo ist der erste Paragraf der Menschenrechte der wichtigste: «Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.» Foto Kerstin Warnecke

Die 27-jährige Wardo aus Somalia wünscht sich, dass alle Menschen in Glück und Freiheit leben können. Jeder Mensch sollte mit Respekt behandelt werden, egal welche Herkunft und Religion er oder sie hat. Ihr Traum ist es, dass sie in Deutschland bleiben kann. „Deutschland ist ein gutes Land“, sagt sie. „Hier ist kein Krieg. Ich möchte weiter Deutsch lernen und eine Ausbildung als Krankenschwester machen.“

Bürgermeister Tobias Kreuter besuchte die Präsentation vor seinem Rathaus. „Die Menschenrechte werden häufig als selbstverständlich gesehen. Dabei muss man für Demokratie und die Einhaltung der Menschenrechte kämpfen.“

Das sagte er vor dem Hintergrund der Anfang Februar in Schwalmstadt veranstalteten Demonstration, die unter dem Motto „Gegen Rechtsextremismus – für die Demokratie“ stand. Dazu hatte die AfD durch eine Unterlassungsklage versucht, die Rede von Bürgermeister Kreuter zu verhindern. Sein Wunsch ist es, „dass Menschen, die nicht einer Meinung sind, dennoch respektvoll miteinander umgehen, sachlich bleiben und sich nicht mit Hass begegnen.“ Nur so seien Kompromisse möglich, die das Wichtigste in der Demokratie sind – auch wenn das manchmal anstrengend sei, so der Bürgermeister.

Für Heinrich Mölchior und Edith Fischer ist es wichtig, als Mensch offen und anderen zugewendet zu sein und zu bleiben. Foto Kerstin Warnecke

Für Heinrich Mölchior, der aus Homberg/Ohm mit seiner Schwester Edith Fischer in seine alte Heimat Treysa kam, werden Menschen zu viel über einen Kamm geschoren. Er wünscht sich, „dass wir toleranter werden gegenüber den Menschen, die unseren Schutz suchen. Religion oder Hautfarbe sollte dabei keine Rolle spielen“. Gleichzeitig sollte schärfer gegen Extremisten vorgegangen werden. „Dafür haben wir einen Rechtsstaat“, sagt er. Wichtig sei es, Mensch zu sein und zu bleiben. 

Passanten, Kursteilnehmer und Lehrkräfte tauschten sich bei frühlingshaften Temperaturen und selbstgebackenen Keksen und Kaffee über ihre Gedanken und Wünsche zu Rassismus und Menschenrechten aus.

Ein großes Banner unter dem Titel „Menschenrechte für ALLE“ wurde mit Wünschen und Gedanken in unterschiedlichen Sprachen beschriftet und bemalt. Ein Bild, das die Vielfalt der Kulturen und Menschen und das Zusammenleben in einem bunten Treysa zum Ausdruck bringt. Das Tuchbanner kann bei Arbeit und Bildung e.V. in der Steingasse 36 besichtigt werden.

Wer per QR-Code dabei sein und mitteilen will, wie ein Menschenrecht für alle Menschen aussehen könnte kann sich interaktiv einbringen und seinen Vorschlag formulieren.

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