Denkmalschutz und Naturschutz: ein Rundgang durch die Kasseler Karlsaue
19.04.2024 (pm/red) Hessen Kassel Heritage stellt in der Kasseler Karlsaue die zentralen Themen Denkmalschutz und Naturschutz im historischen Gartendenkmal vor. In einem Rundgang ab der Insel Siebenbergen beginnt die Ausstellung „Denkmalschutz=Naturschutz“ mit 15 informativen Schautafeln und zahlreichen Führungen. Hier kann man das Gartendenkmal von einer eher wenig bekannten aber umso aktuelleren Seite kennenzulernen.
Historische Gärten verbindet man nicht auf den ersten Blick mit Naturschutz. Hier steht vor allem der Schutz des Denkmals im Vordergrund. Sie werden unter Schutz gestellt, weil sie bedeutende Epochen der Geschichte bewahren und anschaulich vermitteln. Dennoch sind sie als Beispiel künstlich geschaffener Kulturlandschaften im Bundesnaturschutzgesetz verankert und stellen in ihrer Pflege unter anderem den Schutz von Flora und Fauna in den Mittelpunkt.
Biodiversität und Artenschutz
Historische Gärten sind ein Paradies für Biodiversität. Hier können sich gefährdete Arten in Ruhe entwickeln. Der Park Karlsaue bietet einer großen Artenvielfalt eigene Lebensräume. Nicht nur häufig vorkommende Tiere fühlen sich hier wohl. Auch sehr spezielle und zum Teil geschützte Arten sind in der Gartenanlage zuhause. Unterschiedliche und teilweise viele hundert Jahre alte Bäume und Sträucher bieten Tieren wie zum Beispiel Insekten, Vögeln und Fledermäusen Nahrungsquelle und Lebensraum.
Klimawandel im historischen Garten
Der Klimawandel macht auch vor historischen Parkanlagen keinen Halt. Extremwetterereignisse wie anhaltende Trockenheit, Sturm, Hagel oder Starkregen hinterlassen ihre Spuren. Auch wenn die Folgen nicht zu übersehen sind, haben die historischen Gärten von Hessen Kassel Heritage mit deutlich weniger Herausforderungen zu kämpfen als andere Gartendenkmäler in Deutschland. Durch die Nähe zur Fulda ist vor allem in der Karlsaue stets aufsteigende Feuchtigkeit und somit mehr Wasser vorhanden. Durch weniger kurz gemähte Flächen, wenig versiegelte Böden, abwechslungsreiche Gehölzpflanzungen und unterschiedliche Bemühungen, das Wasser in der Fläche zu halten, bilden historische Gärten auch hier einen Gegenpol zur dichten Bebauung urbaner Gebiete.