„Die Wassermühle“ von Paulus Potter zurück in der Gemäldegalerie Alte Meister
22.04.2024 (pm/red) Das Meisterwerk „Die Wassermühle“ des Malers Paulus Potter wurde für die Gemäldegalerie Alte Meister im Kasseler Schloss Wilhelmshöhe zurückerworben. „Die Wassermühle“ gehörte zu der berühmten Sammlung von Valerius Röver, die Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel nach über zweijähriger Geheimverhandlung im Jahr 1750 en bloc für seine Gemäldegalerie erwerben konnte. Es war der fulminanteste Ankauf seiner überaus glücklichen Sammlungsaktivität.
Die Sammlung „Valerius Röver“ galt als die bedeutendste Privatsammlung der Niederlande im 18. Jahrhundert und umfasste insgesamt 64 hochkarätige Werke – darunter einige Meisterwerke, die bis heute zu den Glanzlichtern der Gemäldegalerie Alte Meister zählen.
„Mit der Rückkehr der >Wassermühle< vervollständigen wir einen bedeutenden Teil der landgräflichen Sammlung. Dass wir das Gemälde von Paulus Potter wieder in die Sammlung der Gemäldegalerie Alte Meister integrieren können, verdanken wir großzügigen Förderern, ohne deren Unterstützung ein Rückkauf nicht möglich gewesen wäre“, bedankt sich Prof. Dr. Martin Eberle.
Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, erläutert: „Ich freue mich sehr, dass die Kulturstiftung der Länder die glückliche Rückkehr von Paulus Potters ‚Wassermühle‘ nach Kassel unterstützen konnte. Das Gemälde ist für die Stadt und die Sammlung der Gemäldegalerie von herausragender historischer Bedeutung und kann nun im Kontext der Rezeptionsgeschichte holländischer und flämischer Malerei vor Ort in Kassel der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden.“
Über 200 Jahre galt ‚Die Wassermühle‘ aus der berühmten Sammlung Valerius Röver als verloren für die Gemäldegalerie Alte Meister in Kassel, für die Landgraf Wilhelm der VIII das Gemälde ursprünglich ankaufte. „Die Möglichkeit der Rückkehr des Gemäldes von Paulus Potter in seinen bedeutenden historischen Kontext der Sammlung im 18. Jahrhundert war für die Ernst von Siemens Kunststiftung der ausschlaggebende Grund für die Förderung“, erläutert dessen Generalsekretär Dr. Martin Hoernes.
„Neben dem herausragenden kunsthistorischen Wert und der großen sammlungshistorischen Bedeutung des Gemäldes von Paulus Potter für die Kasseler Gemäldesammlung, ist es die so außergewöhnliche Geschichte seiner Rückkehr nach 200 Jahren, die uns, als Verein Kasseler Bürgerinnen und Bürger, mit besonderer Freude erfüllt zu diesem Rückerwerb beitragen zu können“, hebt Susanne von Baumbach für den Museumsvereins Kassel e.V. hervor.
Paulus Potter gehörte gerade im 18. Jahrhundert zu den beliebtesten Malern. Landgraf Wilhelm schätzte seine Werke sehr und besaß acht Gemälde von ihm.
„In den Reisebeschreibungen des 18. Jahrhunderts wurden in Kassel stets die Werke Potters besonders hervorgehoben“, betont Dr. Justus Lange als Leiter der Gemäldegalerie Alte Meister. Von diesen Werken waren nach der napoleonischen Besatzung nur noch zwei vorhanden. Mit der Rückkehr der „Wassermühle“ nach Kassel sind es nun wieder drei. Sie werden erstmals zusammen, ergänzt mit Graphik nach Werken des Künstlers, in einem Kabinett bis Jahresende gezeigt.