Zeichen setzen bei „Marburg für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“
22.04.2024 (pm/red) Die Stadt Marburg hat zur Gründung eines zivilgesellschaftlichen Netzwerks „Marburg für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ eingeladen – mehr als 100 Vereine, Initiativen und Einzelpersonen sind gekommen.
„Wir wollen gemeinsam die demokratischen Grundlagen schützen und sie stärken. Wir werden unsere Stadt, unser Land, nicht den Spaltern und Hetzern überlassen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies beim Auftakttreffen des Netzwerks. „Wir wollen uns vernetzen – über alle Unterschiede der demokratischen Meinungen hinweg“.
Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen. Stadtverordnetenvorsteherin Dr. Elke Neuwohner hatte bei der Demo „Marburg gegen Rechts“ betont: „Einig sind wir uns in dem Wissen: Rechtsextremisten werden nur ein Mal gewählt. Danach gibt es keine Wahlen mehr.“ Bei der Demonstration „Marburg gegen Rechts“ haben mehr als 16.000 Menschen aus der Stadt und der Region ein beeindruckendes Zeichen für die Demokratie gesetzt. Mit dem neu gegründeten Netzwerk soll dieses zivilgesellschaftliche Engagement unterstützt werden.
Die Erklärung lautet:
„Wir stehen gemeinsam ein für unsere Demokratie und für die Rechte aller Menschen. Gemeinsam setzen wir uns für eine offene, vielfältige und solidarische Gesellschaft ein. Dazu bündeln wir unsere demokratische Mehrheit und stellen uns gegen rechtsextreme Hetze und Gewalt und gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit. Wir verteidigen die Grundwerte unserer Demokratie und unsere Verfassung.“
Bei einem ersten Netzwerktreffen haben die Partner, die mit der Stadt zur Demo aufgerufen und diese unterstützt haben, diese Erklärung unterzeichnet. Dr. Reiner Becker vom Demokratiezentrum Hessen an der Philipps-Universität in Marburg machte deutlich, wie wichtig engagierte Menschen sind, damit ein Netzwerk gelingen kann. Sareh Darsaree vom Ausländerbeirat betonte die Bedeutung von Einwanderung für Deutschland. Und sie erklärte: „Wir sind eine der Säulen unserer Demokratie. Wenn Sie uns herausnehmen, dann liegen wir alle unter den Trümmern begraben.“
Die ersten Netzwerkmitglieder haben nun einige Arbeitsgruppen gegründet. „Wir dürfen nicht einschlafen im Engagement gegen Rechts“, sagte eine Teilnehmerin des Netzwerktreffens; „Wir müssen alle etwas tun und uns zivilgesellschaftlich auf breite Beine stellen“, erklärte ein anderer. „Vor allem müssen wir aufhören, in Schubladen zu denken – und das können wir nur gemeinsam als Gesellschaft erreichen“, ergänzte ein weiterer Teilnehmer seine Erwartung an das Netzwerk und die Zusammenarbeit. „Es ist wichtig und eine tolle Initiative der Stadt, Kontinuität und die Breite der Gesellschaft einzubeziehen. Wir können uns nur gemeinsam wehren“, fand eine weitere Person.