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Die ganze Welt von Julia Krause-Harder im Kunstmuseum Marburg

Genäht, gestrickt, geknotet: Die Weltkarte von Julia Krause-Harder. Foto Axel Schneider

02.05.2024 (pm/red) Drei Jahre lang nähte, knotete und strickte die Künstlerin Julia Krause-Harder an einer mehr als 250 m2 großen Weltkarte. Für jedes Land wählte sie Farben und Muster, die sich auf Eigenschaften des jeweiligen Landes oder Gebietes beziehen, ergänzt durch symbolhafte Applikationen oder gestickte Schrift. Das Kunstmuseum der Philipps-Universität Marburg realisiert in Kooperation mit dem Atelier Goldstein eine raumgreifende Installation, die in Marburg die gesamte Weltkarte der Frankfurter Künstlerin zeigt.

Die Ausstellung „Julia Krause-Harder – Die Weltkarte“ wird am Donnerstag, 16. Mai um 18 Uhr im Kunstmuseum eröffnet.

Nach einem Grußwort des Universitätspräsidenten Prof. Dr. Thomas Nauss erläutern die Künstlerin und der Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck die Weltkarte in einem Dialog. Über die Entstehung des Werkes berichten Sophia Edschmid und Sven Fritz vom Atelier Goldstein.

Die Ausstellung zeigt eine textile Version der Welt. Diese Präsentation der Erde eröffnet Fragestellungen nach den Vorstellungen von Welt. Wie blicken wir auf unseren Planeten und auf einzelne Länder und Gebiete?

Julia Krause-Harders Werk ist durch eine starke Faszination für Paläontologie und Geografie geprägt. Dies zeigt sich in ihrem Bestreben nach Übersicht in Bezug auf die Geschichte und auf die räumlichen, geopolitischen und kulturellen Aspekte der Welt.

Gestrickt, genäht, geknotet: Ein Ausschnitt der Weltkarte mit der Fläche von Nordamerika. Foto Axel Schneider

Julia Krause-Harder

Julia Krause-Harder, 1973 in Kronberg im Taunus geboren, lebt in Frankfurt am Main und arbeitet seit 2009 im Atelier Goldstein. Seit 2017 ist sie als Dozentin in der Goldstein- Akademie tätig. Das Atelier Goldstein wurde in Frankfurt am Main 2001 gegründet und vertritt Künstlerinnen und Künstler mit einer zugeschriebenen Behinderung, deren Zugang zu Kunst und den dazugehörigen Institutionen nicht selbstverständlich ist. Das Atelier Goldstein war mit einem eigenen Raum bei der documenta fifteen vertreten.

Krause-Harders Werke waren u. a. im Kunstforum Wien, dem Lenbachhaus in München, dem Kunstforum Wien, im Dommuseum Frankfurt, der Pocorart World Exhibition in Tokyo, im MONA in Hobart (Australien) und im NKR Düsseldorf zu sehen. Sie ist vertreten in den Sammlungen Zeitgenössische Kunst des Bundes, Museum of Everything (London), Hannah Rieger (Wien) und Dommuseum Frankfurt.

Die Ausstellung „Julia Krause-Harder – Die Weltkarte“ ist vom 17. Mai bis zum 8. September im Kunstmuseum Marburg zu sehen.

Gestrickt, genäht, geknotet: Ein Ausschnitt der Weltkarte mit den Flächen von Österreich, der Schweiz, Slowenien und Norditalien. Foto Axel Schneider

Bilder-Dialog

Anlässlich der Marburger Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch, das beim Bilder-Dialog am Donnerstag, 27. Juni  um 18 Uhr im Kunstmuseum Marburg vorgestellt wird. Enthalten sind hochauflösende fotografische Details der Weltkarte, ein umfangreiches Interview mit der Künstlerin und erschließende Textbeiträge der Schriftstellerin und Illustratorin Judith Schalansky und des Philosophen Martin Saar.

 

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