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Sonderausstellung: Stadtmuseum Kassel zeigt 50er-Jahre-Fotografien

Die Ausstellung „Im Fokus. Die 50er Jahre in Fotografien“ lässt die 1950er Jahre wieder aufleben und lädt die Besucher dazu ein, das Kassel von damals in der Gegenwart zu entdecken.Foto Andreas Fischer

08.05.2024 (pm/red) Mit einer bewegenden Bilderwelt widmet sich das Stadtmuseum Kassel den 1950er Jahren in Kassel. Im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung „Im Fokus. Die 50er Jahre in Fotografien“ stehen vom 9. Mai bis 8. September 2024 Augenblicke, die das traditionsreiche Fotohaus Eberth festgehalten hat. Die Ausstellung lässt die 1950er Jahre wieder aufleben und lädt die Besucher dazu ein, das Kassel von damals in der Gegenwart zu entdecken. Der Blick reicht von der Realität der Nachkriegszeit über das sich neu entfaltende Alltagsleben bis hin zur Entstehung eines modernen Stadtbildes.

Zeit des Wandels und der Umbrüche

In einer turbulenten Zeit des Wandels war das Leben der Menschen von den Entbehrungen infolge des Zweiten Weltkriegs beeinflusst, zugleich aber auch von einem wachsenden Warenangebot und gesteigertem Konsum. In Kassel entstanden der Ständeplatz, das Staatstheater, eine autogerechte Innenstadt und mit der Treppenstraße eine der ersten Fußgängerzonen Europas. Die Bundesgartenschau 1955 ließ die Karlsaue neu erblühen; die documenta wurde zum Meilenstein in der Entwicklung Kassels zur heutigen internationalen Kunst- und Kulturstadt. 

Prof. Dr. Kai Füldner, Leiter der Städtischen Museen, erläutert: „Das Erscheinungsbild unserer Stadt ist in besonderem Maße von der Architektur der 1950er Jahre geprägt. Wir möchten mit der Sonderausstellung den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in den Alltag dieser Zeit geben, die uns rückblickend als ein Jahrzehnt voller Widersprüche erscheint. Dank der Fotos der Fotografenfamilie Eberth konnten viele dieser Aspekte festgehalten werden. Wir danken dem Stadtarchiv Kassel, das uns die Fotos zur Verfügung gestellt hat.“ 

Carola Metz, Leiterin des Kulturamtes, hebt hervor: „Begleitend zur Ausstellung berichten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus ihrer Kindheit und von ersten Berufserfahrungen zur Zeit des Wiederaufbaus. Besucherinnen und Besucher können selbst aktiv werden und ihr Wissen über Alltagsgegenstände aus den 1950er Jahren testen.“ Ein Highlight ist ein begehbarer Stadtplan, der zu einer Spurensuche mit „Aha“-Effekt einlädt. Zur Ausstellung gehört ein Begleitprogramm mit Stadtspaziergängen, Führungen und Vorträgen.

Präsentieren die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum: (v.li.) Kathrin Schellenberg, stellvertretende Leiterin des Stadtmuseums, Kuratorin Rabea Otto, Dr. Stephan Schwenke, Leiter des Stadtarchivs, Kulturamtsleiterin Carola Metz, Museumsleiter Prof. Kai Füldner und Kuratorin Christina Reich. Foto Andreas Fischer

Fotofamilie Eberth

Seit den 1920er Jahren zählte das Atelier des Hoffotografen Carl Eberth (1882-1955) in der Hohenzollernstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) zu den etablierten Fachgeschäften in der Stadt Kassel. Über drei Generationen hat die Familie Eberth – neben der Pass- und Ausweisfotografie, familienbezogenen Auftragsarbeiten wie Hochzeits- und Jubiläumsfotografie – einen umfangreichen Beitrag zur fotografischen Dokumentation der Kasseler Stadtgeschichte geleistet. Das Archiv mit über 100.000 Fotos und Negativen wurde im Jahr 2006 von der Schwiegertochter Carl Eberths dem Stadtarchiv Kassel übergeben. Der Schwerpunkt des überlieferten Materials liegt auf der Zeit der dreißiger und fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. 

Stadtarchiv Kassel

Das Stadtarchiv Kassel ist ein Kommunales Archiv und sammelt und bewahrt die historische Überlieferung der Stadt Kassel, aber auch Sammlungen und Nachlässe – etwa von Vereinen oder Privatpersonen sowie Akten, Pläne, Flugblätter, Fotografien und diverse weitere Materialien unterschiedlicher Herkunft.

—> Stadtmuseum Kassel

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