Auf dem Marstall läutet es wieder
29.05.2024 (pm/red) Dank der großzügigen Unterstützung des Vereins Bürger für das Welterbe e.V. läutet die Turmuhr im Marstall auf der Wilhelmshöhe wieder. Auch der Ortsbeirat Wilhelmshöhe hat die Restaurierung finanziell unterstützt. Zu sehen ist nur ein Ziffernblatt am Giebel des Marstalls. Direkt unter dem Dachreiter, im Gebälk des Mittelrisalits, befindet sich das Uhrwerk für die Marstalluhr. Mit zwei Schlagwerken erklangen ursprünglich zwei Glocken im Rhythmus der vollen und der Viertelstunden. Dann waren sie lange stumm. Ab sofort sollen sie nach einer Restaurierung wieder im regelmäßigen Rhythmus erklingen.
Ab sofort mit automatisierter Aufzieheinrichtung
Durch Abnutzungsprozesse und zum Teil unsachgemäße Bedienung waren das Uhrwerk insgesamt, vor allem aber die Wellen für die Aufziehkurbeln, beschädigt worden. Für den Wiederklang der Glocken wurde es mit 10.000 Euro finanzieller Unterstützung des Vereins Bürger für das Welterbe e.V. restauriert und unter Berücksichtigung der originalen Substanz behutsam gereinigt und repariert. Die einzige Ergänzung ist eine automatische Aufzieheinrichtung sein.
Die heutige Uhr stammt aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Eine Plakette verortet sie nach Silberberg/Schlesien als Nr. 206 der Uhrenfabrik Albert Eppner & Co., einem Ort, an dem die Firma erst seit 1869 ansässig ist. Das Uhrwerk ist ein industriell gefertigtes Werk mit Gusseisenplatinen und Bronzerädern in einem gusseisernen Gestell und wird über Zugseile an aufgehängten Seilaufzügen am Glockenjoch im Dachreiter angetrieben. Über ein zusätzliches Zugseil kann der Klöppel der Glocke zum manuellen Läuten benutzt werden. Die Zeiger der Ziffernblätter auf beiden Giebeldreiecken werden jeweils durch lange Wellen angetrieben.