Wasserbüffel als Landschaftspfleger an Gisselberger Spannweite
28.05.2024 (pm/red) Zwei Kühe und ein Bulle haben das Sommerquartier an der Gisselberger Spannweite nahe Lahn bezogen. Die Wasserbüffel sorgen dafür, dass Tümpel in dieser Aue bewohnbar sind auch für Vögel, Frösche, Kröten und Libellen die dort Futter und Lebensraum finden.
Eigentlich leben die zwei Kühe und der Bulle Bruno in einer großen Herde im Ebsdorfergrund. In den Sommermonaten sind sie zum Arbeitseinsatz in Gisselberg „abgeordnet“. Sie leisten Pflege der Aue an der renaturierten Lahn, womit die Gisselberger Spannweite ein kleines Paradies am Rande des Stadtgebiets geworden ist, wird dazu informiert.
Wenn Marburger an sonnigen Tagen dort vorbeikommen, sind die Wasserbüffel beliebte Hingucker. Vom nahen Deich lassen sie sich aus einiger Entfernung gut bei ihrer Arbeit beobachten, die für das feuchte Wiesengebiet sehr wertvoll ist.
Die Büffel halten das Gras kurz und kleinere Tümpel in der Aue offen. Mit ihren Hörnern können sie dabei regelrecht im Boden graben, was sie gerne machen. Die Tiere halten sich gern zur Abkühlung im Wasser auf und bedecken ihre Haut mit einer Schlammschicht, die sie vor Insektenstichen schützen kann. Die Tümpel sind dann nicht nur gut für das Wohlbefinden der Wasserbüffel – sie bieten zugleich Lebensraum für andere Tiere, wie Frösche, Kröten und Libellen. Dazu sind sie Nahrungsquelle für verschiedene Vogelarten.
Naturraum Gisselberger Spannweite entwickelt sich
Durch Renaturierung der Lahn hat sich die Wasserfläche in dem Bereich seit 2019 nahezu verdreifacht. Inzwischen wachsen Erlen und Weiden an den Ufersäumen und beschatten den Fluss. Auch ein Biber ist inzwischen Gast an der Gisselberger Spannweite, wie zahlreiche Fraßspuren an den uferbegleitenden Gehölzen zeigen. So sind neue Strukturen entstanden, darunter kleine Inseln mit Steilufern, die Uferschwalben und Eisvögeln als Brutplatz dienen. Kiesbänke und Altarme dienen Jungfischen als Laichhabitate, Schlammbänke werden gezielt von Watvögeln zur Nahrungssuche angesteuert.
Stellenweise werden Totholzhaufen angeschwemmt, die gerne als Brutplätze genutzt werden. In den Wintermonaten brechen bei Hochwasser Uferkanten ab und werden Kies- und Schlammbänke abgelagert. Strömungsberuhigte Bereiche wechseln mit stärker durchströmten Stellen ab, ebenso wie tiefere Wasserzonen und Flachwasserbereiche.