Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Bei der Sommertour in Hermershausen werden alle Register gezogen

Harmonium statt HeBa: Auf der Sommertour in Hermershausen besuchte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies die frühere Diskothek – heute Lagerfläche für 120 Instrumente. Foto Patricia Grähling

02.08.2024 (pm/red) Ein Besuch in der Disco, bei dem alle Register gezogen werden – Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hat bei seiner Sommertour Hermershausen besucht. Hier gab es einige Parallelen zur Dorftour von OB Hanno Drechsler vor 50 Jahren und viele Ideen und der Wunsch nach Hilfe rund um die Themen Nahwärme, Verkehrsbelastung, Carsharing und multifunktionalen Feldwegen.

Ein Tanzboden aus großen Glassteinen, Spiegel in der Decke und an der Wand, Glasmosaike über der Eingangstüre und ganz viel Musik – wer in früheren Jahren noch zu Gast in der Hermershäuser Glastanzdiele HeBa war, der erkennt noch einiges von ihr. Heute zeigten sich die Räume hell, voller Tageslicht und voller Instrumente. Der neue Eigentümer hatte den Hof gekauft. Mehr als 120 Tasteninstrumente stehen heute dort – und zeigen die Geschichte der Entstehung des Harmoniums.

Aus dieser Liebhaberei würde der Besitzer gerne ein Klangarchiv entwickeln. Ein paar Klangproben machte OB Spies selbst, ließ sich aber auch vom neuen Eigentümer zeigen, wie der seine Harmonien spielt. Dabei wurde das ein oder andere Register gezogen.

In Hermershausen hat sich viel getan seit der Gebietsreform. Ebenso in Haddamshausen und Cyriaxweimar. „Seit der Gebietsreform ist bei uns ein Wandel zu erkennen“, sagte Ortsvorsteher Hubert Detriche. „Wir sind weniger Dorf und dafür mehr Vorort. Und wir sind zusammengewachsen mit Haddamshausen und Hermershausen, insbesondere durch IKEK.“ IKEK ist ein integriertes kommunales Entwicklungskonzept für die Marburger Außenstadtteile.

„Das Bürgerhaus war vor 50 Jahren noch nicht da“, so OB Spies. Damals hatten die Hermershäuser aber schon 30.000 Mark dafür angespart. Heute planen sie etwa ein eigenes Nahwärmenetz, für das sie Unterstützung der Stadt benötigen. Nach Erarbeitung der Konzeptstudie soll die Machbarkeit überprüft werden. Außerdem wollen die Bewohner laut Ortsvorsteher Tempo 30 und weniger Verkehr. Begrünung und multifunktionale Feldwege standen ebenfalls auf der Themenliste – ebenso der Radweg nach Haddamshausen und Carsharing.

Um Verkehrsberuhigung an der Ortsdurchfahrt ging es einem Anwohner, der bereits vor 50 Jahren bei der Dorftour mit OB Hanno Drechsler dabei war. Foto Patricia Grähling

Detriche erklärte, dass vor 50 Jahren diskutiert wurde, ob man zu Marburg oder Weimar gehören wolle. Was wäre besser gewesen für die Entwicklung ihrer Stadtteile? Für die Ortsvorsteher war zum Abschluss klar: „Die Zugehörigkeit zur Stadt hat sehr viele Vorteile mitgebracht. Wir sagen nicht, dass es besser wäre – aber hier wäre es heute sicher anders, wenn wir uns damals anders entschieden hätten.“ Die Ortsteile wollen Dinge weiter zusammen anpacken und für die Menschen vor Ort verbessern.

Hintergrund

Mit der Gebietsreform vor 50 Jahren begann der damalige Oberbürgermeister Hanno Drechsler eine Besuchsreihe in den neuen Marburger Stadtteilen, um einander besser kennenzulernen. Er wollte erfahren, welche Sorgen und Themen die Menschen in den Außenstadtteilen haben. Nun nimmt OB Spies diese Idee zur Feier der Gebietsreform wieder auf und startet die neue Auflage der „3.000 Schritte“-Reihe gezielt mit einer Sommertour in den Außenstadtteilen. An den Spaziergang in den Stadtteilen schließt sich immer eine Bürgersprechstunde an, um gemeinsam beisammenzusitzen und locker ins Gespräch zu kommen.

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