Hiroshima und Nagasaki mahnen: Atomwaffen abschaffen – Atomwaffenverbot durchsetzen
04.08.204 (pm/red) Am 6. August 1945 wurde von den USA die erste Atombombe auf Hiroshima und am 9. August die zweite auf Nagasaki abgeworfen. Über 70.000 Menschen waren auf der Stelle tot. 79 Jahre später beschließen die USA auf deutschem Boden Mittelstrecken- und Hyperschallraketen zu installieren, die auch Atomsprengköpfe tragen können. Die Bundesregierung sagt dies am Rande des 75 Nato Jubiläums ohne öffentliche Diskussion im Bundestag zu.
Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ erklärt dazu:
Diese Entscheidung ist leichtfertig und unverantwortlich. Wie soll es anders bezeichnet werden, wenn Politikerinnen und Politiker auf der einen Seite schwören, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, aber auf der anderen Seite Deutschland und damit mehr als 84 Millionen Menschen in eine Zielscheibe für gegnerische Präventiv- oder Vergeltungsschläge zu verwandeln, anstatt sich ernsthaft für Friedensdialoge einzusetzen?
Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ hofft, dass die Bevölkerung im Landkreis Marburg-Biedenkopf sich gegen diese Politik wendet und die Forderungen der Friedensbewegung, die aus dem Gedenken an die nuklearen Kriegsverbrechen in Hiroshima und Nagasaki entstanden sind, unterstützt. Die Friedensbewegung fordert von der Bundesregierung:
- nukleare Abrüstung auf Basis des Nichtverbreitungsvertrages für Atomwaffen und einen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag;
- die geplante Beschaffung von atomwaffenfähigen F-35 Kampfjets zu stoppen, die nukleare Teilhabe zu beenden und vorhandene US-Atombomben abzuziehen;
- keine Stationierung von neuen, atomwaffenfähigen US-Raketen auf deutschem Boden;
- ein Ende des Rüstungswahnsinns und der atomaren Eskalation in Europa.
Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ lädt gemeinsam mit dem DGB und der Marburger Sektion der Internationalen Kampagne zur atomaren Abrüstung (ICAN) zu einer Veranstaltung zum Gedenken an die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki am Donnerstag, den 8. August um 19:00 Uhr ins Marburger Rathaus ein. Referent ist Fabian Hämmerle von ICAN Austria. Österreich ratifizierte den Atomwaffenverbotsvertrag schon im Jahr 2018. Bereits 2017 erhielt ICAN International den Friedensnobelpreis.
Weitere Gelegenheiten, die Forderungen der Friedensbewegung zu diskutieren und zu unterstützen, bieten die Mahnwachen für den Frieden, die jeden Samstag von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr am Augustinerbrunnen stattfinden, die Veranstaltungen, die verschiedene Organisationen rund um den Antikriegstag am 1. September durchführen und die zentrale Friedensdemonstration in Berlin am 3. Oktober.