Großstadtfeeling: Streetartprojekt des „Innovation EcoSystems“ bietet Beteiligung
25.09.2024 (pm/red) Was Kultur alles kann! In einer Welt, in der der Klimawandel spürbar geworden ist und sich die Gesellschaft politisch polarisiert hat, fragt ein lokales Streetart-Projekt nach positiven Zukunftsszenarien: „Wie stellst Du Dir Deine/eine Wunsch-Zukunft vor?“
In den Künsten steht Streetart für die positive Akzeptanz der Bevölkerung, schließlich sorgt sie für ein vielfältiges Bild der Städte. So transformiert das junge Kunstkollektiv Agnes Schubert, Hjalmar Berg und Mathis Hagenau die Wünsche der Marburgerinnen und Marburger in einem sich gerade entwickelnden Muralprojekt. Frühere Einzelprojekte von Schubert und Hagenau sind z.B. in der Treppenanlage des Oberstadtaufzugs und auf dem Richtsberg zu sehen. Die nun zu gestaltende Wand in der Nähe der neuen Universitätsbibliothek wurde u.a. von Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss freigegeben.
Dieser zählt neben der CSL Innovation GmbH, dem Lokschuppen Marburg und der Hamburgerin Yukiko Elisabeth Kobayashi zu den Initiatorinnen und Initiatoren des „Innovation EcoSystems“. Seit einem Jahr wird diese Marburger Vernetzung von über 100 Akteurinnen und Akteuren u.a. der (Kreativ)Wirtschaft, Industrie, Forschung, Bildung und Politik unterstützt. Zu den Projekten zählen der „Political X Change“, ein „Cross-Mentoring“ sowie der „Listening Cube“ (Fast Forward Theatre, Büchner-Verlag, kollektiv von MORGEN, u.a.).
Nun ist es an der Zeit, die bereits Mitte Juni getesteten Prototypen an einem Ort zusammenzuführen, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt gegenüber zu öffnen und ein Tiny-Mit-Mach-Festival am 5. Oktober zu feiern. Für die gemeinsame Gestaltung einer schöneren Zukunftsvision sind alle Menschen eingeladen. Am Festivaltag lockt beispielsweise der Listening Cube ins Foyer der Universitätsbibliothek.
Schuberts Urban-Art-Workshop gibt erste Einblicke in die Kunst. Das vorgelagerte Picknick hingegen ist spontan besuchbar und lädt diesen Samstag, 28. September von 13 bis 15 Uhr ein, eigene Ideen für das noch junge Streetartprojekt einzureichen. Zitate und Skizzen für zukünftige Wandgestaltungen können am Festivaltag eingereicht werden. Bereits vor dem 5. Oktober können interessante Einblicke in die Wunschlandschaft erschnuppert werden: Das Kunstkollektiv wird wenige Tage vor dem Festival die Wand mit den ersten Ergebnissen beleben.
Kurzviten Streetartists
Mathis Nuno Hagenau, 24, wurde in Lissabon geboren und wuchs in Marburg auf. Er studiert Kunstgeschichte und Kunstpädagogik an der Goethe Universität in Frankfurt am Main. Seit 2019 ist er als selbstständiger Künstler im Raum Marburg und Frankfurt tätig. Er arbeitet in den Bereichen Kunstvermittlung und Kulturelle Bildung und leitet Workshops an. 2023 war er in Marburg an dem Projekt „Stadtlabor Richtsberg“ beteiligt. Mit Hjalmar Berg ist er gerade dabei ein Kunstkollektiv zu gründen.
Agnes Schubert, 24, ist in Marburg aufgewachsen und studiert Politikwissenschaften mit Fokus auf Psychologie und Pädagogik. Sie hat Erfahrung im pädagogischen Bereich, unter anderem durch ihre Arbeit bei dem Verein Wildkatzen e.V., für den sie Kinder und Jugendliche in Selbstverteidigung und Selbstbehauptung schult. Sie ist im Kindergarten tätig und führt in Kooperation mit Jugendeinrichtungen Workshops durch.
Carl Hjalmar Berg, 17, ist Nachwuchskünstler mit schwedischen Wurzeln, der sich autodidaktisch auf abstrakte Typografie spezialisierte. Als selbständiger Künstler hat er umfangreiche Erfahrungen in der Umsetzung von Wandbildern, insbesondere im öffentlichen Raum. Er leitete Workshops an im Kontext der künstlerischen Bildung. Zurzeit befindet er sich in der Gründungsphase eines Künstlerkollektivs mit Mathis Hagenau.
Am 5. Oktober findet das Tiny-Festival auf dem Gelände der neuen Universitätsbibliothek von 11 bis 18 Uhr statt, der Eintritt ist frei,