Opfer der Pogromnacht im November 1938 mahnen – Besinnung im Garten des Gedenkens
06.11.2024 (pm/red) Die Universitätsstadt Marburg lädt zusammen mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Jüdischen Gemeinde Marburg zur gemeinsamen Besinnungsstunde anlässlich der Erinnerung an die Novemberpogrome in den Garten des Gedenkens ein. An der Synagogen-Gedenkstätte wird am Samstag, 9. November, an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger erinnert, die Opfer nationalsozialistischer Gewalt wurden.
Die Besinnungsstunde beginnt um 18.30 Uhr. In diesem Jahr möchte die Universitätsstadt weitestgehend auf das Gedenken in Blumenform verzichten. Daher lädt die Stadt alle Bürger ein, wie nach jüdischem Brauch, Steine anstatt Blumen niederzulegen oder eine Kerze als Erinnerung aufzustellen. Die Steinchen und Kerzen können den gesamten Tag über niederlegt beziehungsweise aufgestellt werden.
Von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit werden Maryam Abdolahi und Helmut Wöllenstein zusammen mit OB Spiess reden. Die Jüdische Gemeinde wird die Gebete „Kadisch“ und „El male rachanim“ sprechen. Die Zettelkästen werden in diesem Jahr von der Polizeidirektion Marburg erstellt.
In diesem Jahr wird der Musik-Leistungskurs der Martin-Luther-Schule Marburg wieder die Besinnungsstunde begleiten.
„Kein Vergessen. Das ist wichtig innerhalb unserer Gesellschaft. Denn nur, indem wir uns an das erinnern, was geschehen ist, können wir verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Indem wir all derer gedenken, die unter den verachtenswerten Gräueltaten und Verbrechen des Nationalsozialismus gelitten haben, behalten wir all jene in Erinnerung und ermahnen uns, wachsam zu sein, dass sich dies nicht wiederholt. Wir rufen uns in Erinnerung, dass sich diese Taten in unserer Gesellschaft nicht wiederholen dürfen“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und lädt zur Teilnahme an der Besinnungsstunde ein.
Ort der Erinnerungskultur in Marburg
Die Besinnungsstunde ist fester Bestandteil der Erinnerungskultur in Marburg. Zahlreiche Teilnehmende finden sich alljährlich am 9. November an der Synagogen-Gedenkstätte ein, um an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt zu erinnern. Um den 9. November 1938 wurden in Deutschland Synagogen und jüdische Geschäfte in Brand gesteckt, zerstört oder beschädigt. Ziel der Besinnungsstunde ist es, dieses Geschehen und die Opfer nicht zu vergessen.
Anlässlich der Besinnungsstunde im Garten des Gedenkens am Samstag, 9. November, wird die Universitätsstraße in dem Bereich zwischen der Gutenbergstraße und dem Rudolphsplatz von 18.15 Uhr bis etwa 20.15 Uhr für den gesamten Fahrverkehr gesperrt.