Von den Spuren der Hugenotten in der Landgrafschaft Hessen-Kassel
08.11.2024 (pm/red)Ein Vortrag am 27. November thematisiert die Aufnahme der französischen Religionsflüchtlinge in den protestantischen Fürstentümern, darunter die Landgrafschaft Hessen–Kassel unter Landgraf Karl. Dessen Einladung adressierte die französischen Hugenotten per Freiheitskonzession vom 18. April 1689. Dazu stellte er ihnen schließlich die landgräflichen Gärten im Westen der Stadt zur Verfügung, wo sich in Kassel die französische Oberneustadt entwickelte, von hugenottischen Architekten geplant und realisiert, zudem eigenständig verwaltet.
Bad Karlshafen als Hafenstadt an der Diemel-Mündung in die Weser konnte nicht vollumfänglich realisiert werden. In den nicht durch Kriegseinwirkung zerstörten Ensembles kann man heute noch etwas von der strengen Schönheit der hugenottischen Oberneustadt erahnen, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Während diese beiden Städte für eine städtische, wirtschaftlich potente Bevölkerung realisiert wurden, sollten sich die Glaubensflüchtlinge des ländlichen Milieus, vor allem waldensische Bauern, nördlich und östlich von Kassel niederlassen. Nach anfänglichen Misserfolgen entstanden Dörfer mit charakteristischen schlichten Siedlerhöfen und kleinen, unverwechselbaren hugenottischen Fachwerkkirchen.
Frankenhain nahe Treysa in Schwalmstadt werden in Kürze Zigtausende Autofahrer täglich passieren indem sie den Frankenhainer Tunnel auf der A 49 nach Neustadt und Stadtallendorf durchqueren.
Die Bedeutung der Hugenotten für die wissenschaftliche, wirtschaftliche und künstlerische Entwicklung der Landgrafschaft soll abschließend gewürdigt werden.