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Gerüchteküche in Kassel: Weiteres „Bananen-Kunstwerk“ aufgetaucht und wohl kein Plagiat

Kunst-Banane wäre eine falsche Bezeichnung für die sogenannte Kasseler Kunst-Banane. Bananen-Kunstwerk geht dann schon eher. Wie leicht abzuzählen, handelt es sich um zwei Bananen. Offenbar erlaubt sich hier jemand oder eine Gruppe einen Advents-Scherz. Bis zum April ist es schließlich noch lange. Nach dem Herbst kommt der Winter, dann das Frühjahr. Foto Banane(n) leichter Ausschnitt, copyright Sternbald Verlag Hartwig Bambey

25.11.2024 (red/yb) In den frühen Morgenstunden nach Ende des Kirchenjahres ist in Kassel eine weiteres, mithin zweites Bananen-Kunstwerk aufgetaucht resp. gesichtet worden. Da in der Nacht nach dem Totensonntag die Dunkelheit lange anhält, waren mangels Licht noch keine Fotos, Fotografien oder Lichtbildwerke aufgetaucht und eingetroffen. Weitgehende Unklarheit besteht hinsichtlich des künstlerischen Urhebers. Es sollen jedoch erhebliche Unterschiede zur jüngst versteigerten Banane von Maurizio Cattelans gegeben sein. Wie zu sehen handelt es sich um zwei Bananen.

Kein Temperatursturz in Kassel – aber rund 20 Grad Celsius Unterschied

In der vergangenen Woche hat es in vielen Teilen Deutschland kalte Tage und teils frostige Nächte gegeben. Wie von den Wetterdiensten angekündigt, kam es am Sonntag zu einer erheblichen Erwärmung (kein Fön). Gehen die Temperaturen in den Keller, also nach unten, wird oftmals der Begriff Temperatursturz verwendet. In diesem Fall und November ist jedoch das Gegenteil der Fall. Auch in Kassel hat es keinen Temperatursturz, stattdessen über Nacht eine ausgeprägte Temperaturerhöhung gegeben.

Angesichts derartiger Volatilität des Wetters resp. der Außentemperaturen mögen wetterfühlige oder wetterlaunige Zeitgenossen auf die Idee gekommen sein einen Big Deal in der sogenannten Kunstwelt auf´s Korn zu nehmen. Künstlerisch bzw. kunsthistorisch völlig unbeleckt scheinen sie nicht zu sein. So ist neben der Tatsache – in Gestalt des schieren Vorhandenseins von zwei Bananen – im bzw. mit grauem Tapeband von einem ganz anderen Faltenwurf die Rede, wird in der PM dargelegt. 

Mit ein wenig Augenzwinkern lässt es sich ertragen, dass der Faltenwurf von Kleidung, wie einem Rock oder Mantel, mit den Falten des grauen Tapebands verglichen wird. In der Nahaufnahme der Bananen bzw. Kunst-Bananen sind zudem die Falten des grauen Bands gut auszumachen, also zu erkennen. Ganz anders wird es bereits in der Halbtotale, die als nächste Abbildung (Fotografie) gezeigt wird.

In der Halbtotale wird weiteres graues Tapeband in die visuelle Wahrnehmung gerückt. Nicht genug damit, das graue Band ist Träger von Text, Buchstaben. „Ißt das Kunst? oder ist das Weckewerk?“ findet sich in grober blauer Schrift zu lesen. In roter Schriftfarbe darüber geschrieben, wird aus „Weckewerk“ dann >Wegwerf<. Hmm. Deutlicher kann der Hinweis auf einen Scherz, eine Anspielung kaum formuliert werden. Dazu kommt der vermeintliche „Schreibfehler“ mit >ß< statt>s<.

Nach Detail/Ausschnitt und Halbtotale kommt in der klassischen Fotografie die „Totale“. Diese verschafft in der Landschaftsfotografie oftmals einen Überblick, bringt das Große und Ganze in die Wahrnehmung. Wer solches von der Totalen der Fotografie des „Bananen-Kunstwerks“ erwartet, wird eine arge Überraschung erleben.

Verwirrung, Irritation statt Überblick. Es gibt mehrere, beinahe schon viele Textbereiche, diese sind nicht ganz leicht zu lesen, was man hier getrost als Absicht betrachten sollte. Es geht nicht mehr um Bananen, vielmehr geht es um Geld.

Um Geld ist es bei der Versteigerung der Kunst-Banane bei Sotheby´s gegangen. 6,2 Millionen Dollar wurden als Preis für eine Banane, mit grauem Tapeband an einer Wand befestigt, erzielt.

Hallo, hola, ist noch jemand da und liest weiter?

Liest das hier überhaupt noch ein normal digital zugerichteter orientierter Mensch, der in sogenannten „Social Media“ verstrickt organisiert ist und sein muss und in  mehreren Whats-Ape-Gruppen Tag für Tag… naja, Sie wissen schon. Hmm, hmmm, hmmm. Das ist erschtemol viel zu lang.

Damit Sie dran und drin bleiben gibt´s jetzt ganz andere Bilder zum Betrachten:

Die Wilhelmshöher Allee in Kassel führt schnurgerade hinauf in den Bergpark Wilhelmshöhe, der weit oben von der monumentalen Herkules-Figur seit mehr als 300 Jahren überragt wird. Sternbald Archiv-Foto Hartwig Bambey

Es liegen keine Informationen vor, wo das Bananen-Kunstwerk in Kassel gesichtet wurde bzw. gesichtet worden sein soll. Outdoor oder indoors wäre eine Frage? In jedem Fall steht wohl fest, dass in Kassel derzeit keine größere Kunstauktion vorbereitet wird. Was soll dann denn nun das Geschreibsel hier? Bei den Fotos mag es ja noch gehen. Da gibt es wenigstens was zu sehen. Oder soll es um Bananenschalen gehen, die im Bergpark herumliegen. Vielleicht auch um die Zahl der Bananen, die an einem Sonntag mit Wasserspielen verzehrt werden und die entsorgt werden müssen?

Der Wasserfall am römischen Viadukt im Bergpark Wilhelmshöhe gehört zu den Höhepunkten bei den Wasserspielen. Sternbald Archiv-Foto Hartwig Bambey

Wasserspiele Bergpark Wilhelmshöhe

Große Fontäne: Attraktion mit starker Anziehungskraft besonders in den sommerlichen Monaten, wie auf der Fotografie eindeutig zu erkennen, sind die Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe. Foto Sternbald-Archiv Hartwig Bambey

Es werden in der documenta Stadt Kassel regelmäßig Tagungen und Kongresse angeboten. Zudem ist in Kassel der Märchen-Weihnachtsmarkt in der Innenstadt aufgebaut, was hier nicht weitergehend Gegenstand von Berichterstattung sein wird. Der Unesco Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe bringt besonders in den warmen Jahreszeiten Besuchermassen auf die Beine, wenn mittwochs und am Wochenende die weltbekannten Wasserpiele die Menschen faszinieren.

Die große Fontäne im Bergpark Wilhelmshöhe markiert den Höhepunkt der Wasserspiele, wenn das Wasser mehr als 50 Meter in die Höhe steigt. Sternbald-Foto Hartwig Bambey

Redaktionelle Hinweisung
Wegen und während der diesjähigen meist trüben Novembertage (und Nächte) war der Herkules hoch über Kassel oft in Wolken und nebligen Dunst gehüllt. Da ist es ein leichtes auf sommerliche Fotografien aus dem Archiv zurückzugreifen. Wer mag schon das Grau in Grau des Monat November? Hinzu kam und kommt erschwerend, dass in der zurückliegenden Woche dort oben der erste Schnee gelegen hat. Viele steigen da lieber in den Flieger und nichts wie weg aus Kassel. (In vergangenen Zeiten kursierte dagegen das geflügelte Wort „Ab nach Kassel“.) Seinerzeit gab es allerdings noch keine Automobile in der damals noch jungen Großstadt Kassel. Stattdessen wurden schwere Lokomotiven gebaut. Lang, lang ist´s her, der war aber noch nicht hier.

Wie Sie es jetzt und in Zukunft mit Bananen (eine oder zwei) halten, müssen Sie schon selbst wissen. Von dem Krypto-Tycoon Justin Sun, der die sogenannte Kunst-Banane für mehr als 5 Millionen Dollar ersteigert hat, findet sich zu lesen, dass er die Banane essen wolle. Da muss er sich schon ranhalten, bevor sie von gelber Schale zu braun und dunkelbraun wechselt, dabei schimmlig und faulig.

Wer blickt hier noch durch, wenn heutzutage selbst in sogenannten seriösen Zeitungen, wie der Frankfurter Allgemeinen vom 23. November, so etwas als Kunst verbraten  beschrieben wird. Ob in der Nacht nach dem Totensonntag in Kassel tatsächlich ein weiteres „Bananen-Kunstwerk“ augetaucht ist oder ob es fake-news sind oder ob KI und Elon Musk mit seinen Satellitten die Hände im Spiel oder irgend ein anderer mitmischt, lässt sich nicht überprüfen. Jetzt kommen erst einmal die Weihnachtsmärkte.       

25.11.2024 – 08.28 CET vorläufige Fassung.

 

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