Freiland-Unterricht an der Antreff-Pforte für Schüler der Rotkäppchen-Schule
07.12.2024 (pm/red) Dreiundvierzig Schülerinnen und Schüler der Rotkäppchen-Schule Willingshausen machten sich am 5. Dezember auf den Weg um einen neuen Unterrichtsraum in Besitz zu nehmen. Zum Start in das Kapitel Freiland-Unterricht sollten zehn hochstämmige Obstbäume gepflanzt werden. Das Gelände dafür stellt der Förderverein Kulturlandschaft Schwalm e.V. zur Verfügung. „Wir freuen uns, mit diesem Angebot die pädagogische Arbeit der Rotkäppchen-Schule bereichern zu können“ erläuterte Jörg Haafke als Vorsitzender.
Mit der Obstbaumpflanzung wurden die Schülerinnen und Schüler erstmals auf dem Gelände aktiv. Die einen fanden es cool, andere waren in Sorge um ihr Schuhwerk. Trotz Hinweises auf einen „Outdoor-Einsatz“ erwiesen sich manche Kinder diesbezüglich unvorbereitet. Spaß am Geschehen hatten beobachtbar jedoch alle.
In Vierer- oder Fünfergruppen fanden sie sich an den mit Pflanzpfählen markierten Standorten ein. Unter Anleitung von Alfred Kuhn, Erika Schäfer, Wolfgang Aland und Jörg Haafke galt es zunächst die Pflanzlöcher auszuheben. Andere Aktive des Fördervereins leisteten derweil den fachgerechten Pflanzschnitt an Wurzeln und Kronen der Bäume.
Kaiser Wilhelm, Rote Alkmene, Croncels und Havelgold sowie weitere drei Apfelbäume sowie drei Birnbäume, allesamt traditionelle Obstsorten, fanden unter den behutsamen Händen der Kinder ihren neuen Platz. Ausgiebiges Wässern der Füllerde, eine modellierte Gießmulde und eine Stroh-Mist-Abdeckung der Baumscheibe vollendeten die Pflanzung. Die stabile Anbindung an den Pflanzpfahl sorgt für Schutz vor einem Abreißen der neu austreibenden Feinwurzeln bei Winddruck auf die jungen Bäume.
Nach getanem Pflanzwerk erkundeten die Kinder das umzäunte Gelände. Besonderes Interesse fand ein größeres Bodenloch. Sie erfuhren, dass dort im kommenden Frühsommer Lehm und Ton eingearbeitet werden sollen, um hier Niederschlagswasser aufzufangen und einen kleinen Teich entstehen zu lassen. Einigen Kindern war die Vorfreude auf das Matsch-Ereignis deutlich anzusehen.
Die beiden Lehrerinnen Gassmann und Schulz zeigten sich angetan von den Möglichkeiten anschaulicher Unterrichtsgestaltung mit natur- und heimatkundlichen Themen im Gelände und in dessen Umfeld. Die vom Förderverein so genannte „Antreff-Pforte“ befindet sich am Übergang des engen Antrifttales zur aufgeweiteten Antreffaue. Hier können zum Beispiel an der Geländesituation frühe Siedlungstätigkeiten nachvollzogen werden und bestand eine letzte Furt über den kleinen Fluß ehe die ursprüngliche Sumpflandschaft einen Übergänge erschwerte.
Vom Förderverein Kulturlandschaft Schwalm konnte das 3.000 qm große Grundstück in 2024 erworben werden. Förderung aus dem Regionalbudget mit Unterstützung der LEADER-Region Schwalm-Aue machten die Herrichtung dieses neuen Freiland-Unterrichtsraumes möglich.