Mit seinem diesjährigen DAAD-Preis zeichnet der Deutsche Akademische Austauschdienst den Marburger Masterstudenten You-De Chen aus. Für sein umfassendes gesellschaftliches Engagement erhält er das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Derzeit fertigt Chen im fünften Semester seine Masterarbeit in Physischer Geographie mit Schwerpunkt Umweltinformatik am Fachbereich Geographie der Philipps-Universität Marburg an. Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes, Vizepräsidentin für Bildung der Philipps-Universität Marburg, überreichte den DAAD-Preis.

„Es ist toll, wie Sie in die Gesellschaft hineinwirken und sich engagieren“, sagt die Vizepräsidentin für Bildung der Uni Marburg Prof. Dr. Kati Hanken-Illjes.

Chen zeige nicht nur ausgezeichnete akademische Leistungen, sondern sei zugleich ein Vorbild für gesellschaftliches wie soziales Engagement, berichtet sein Betreuer Prof. Dr. Dirk Zeuss.

Der Student absolvierte zunächst ein Studium des Umweltingenieurwesens inklusive eines Auslandsaufenthalts an der TU München. Als er auf das Visum nach Marburg wartete, nahm er am Gründerprogramm „Makers of Tomorrow“ des Bundeskanzleramts teil und vertiefte dabei seine deutschen Sprachkenntnisse, die er seit Schulzeiten pflegte.

Vor dem Studium absolvierte er bei der Stadt Marburg einen 6-monatigen „Freiwilligendienst aller Generationen“ durch Vermittlung der Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf und war im Studium als Nachhilfelehrer bei der Asylbegleitung Mittelhessen tätig.

Der 28-jährige Chen bringt sich intensiv in die Hochschulgemeinde ein, etwa als aktives Mitglied der Fachschaft Geographie und im Wohnheim. Dort rief er einen Umsonstladen ins Leben, unterstützt von anderen aktiven Bewohnern und dem Studierendenwerk Marburg, Green Office und International Office.

Zudem engagiert er sich bei den Lebensmittelrettern von „foodsharing“. Dort unterstützt er die Öffentlichkeitsarbeit und trägt mit direkten Aktionen zur Ressourcenschonung bei.

„Ich wurde hier in Marburg offen aufgenommen und fühle mich in der Stadt und an der Uni wohl“, sagte der 28-Jährige. Wenn er kommendes Frühjahr sein Studium mit dem Master abschließt, möchte er gern in der Region bleiben und im Rhein-Main-Gebiet erste berufliche Schritte gehen.

Chen zeichnet sich zudem durch sein internationales Engagement aus. Während seines Praktikums bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Projekt „One Health Daten Allianz Afrika“ unterstützte er die Zusammenarbeit zwischen

Deutschland und afrikanischen Ländern im Bereich Klima und Gesundheit. „Darüber hinaus teilt er seine Forschungsergebnisse offen, ganz im Sinne des Open-Science-Gedankens, und setzt sich für den Wissenstransfer ein“, berichtet Dirk Zeuss.

Das Preisgeld möchte You-De Chen an die sozial-kulturellen Einrichtungen in Marburg weiter reichen, in denen er sich engagiert hat. „Ich möchte hier der Gesellschaft auch etwas zurückgeben“, erklärt der Geographie-Student.

Der DAAD-Preis wird einmal jährlich an ausländische Studierende verliehen, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und ein bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben.