Studie mit Zahlen zur Entwicklung der Energiewende in Nordhessen
28.12.2024 (pm/red) Das „Barometer der Energiewende für Nordhessen“ untersucht den aktuellen Stand des Ausbaus Erneuerbarer Energien in der Region. Es beleuchtet die Entwicklung seit dem Jahr 2000 und prognostiziert den notwendigen regionalen Zubau bis 2045. Neben der Stromerzeugung wird auch der Stromverbrauch auf Kreisebene analysiert. Eine begleitende Web-App, erreichbar unter www.energiewende-nordhessen.de, ermöglicht es den Nutzern, die Ergebnisse individuell für einzelne Landkreise zu betrachten und zu vergleichen, wurde von Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik bereits im Oktober berichtet.
Mit dem Barometer der Energiewende hat das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE im Auftrag der cdw Stiftung betrachtet, inwiefern in Nordhessen die selbstgesteckten Klimaziele und das erforderliche Ausbautempo bei den Erneuerbaren Energien im Einklang stehen. Ergänzt wird die Studie durch eine Bewertung der regionalen Wertschöpfung von der Universität Kassel.
Wird Nordhessen eine Pionierregion?
In Nordhessen sollen, wie berichtet wird, bereits bis 2040 die Bereiche Mobilität, Strom und Wärme zu 100 Prozent aus klimaneutralen Quellen wie Wind und Sonne, Biomasse und Wasser versorgt werden. Thomas Flügge, Geschäftsführer der cdw Stiftung und Auftraggeber der Studie schätzt ein:
„Unsere Region hat das große Potenzial, bei der Energiewende eine Vorreiterrolle einzunehmen. Zum einen können ländlich geprägte Gegenden wie Nordhessen aufgrund ihrer Flächenverfügbarkeit bei der Windkraft und der Photovoltaik grundsätzlich einen deutlich höheren Beitrag leisten als städtische Gebiete. Zum anderen verfügen wir hier über besonderes Know-how gerade in den Bereichen dezentrale Energietechnik und Energieeffizienz.“
Vorhandenes Potenzial wird nicht ausgeschöpft
Die aktuellen Zahlen, die die Autoren des Fraunhofer IEE und der Universität Kassel für die Studie „Barometer der Energiewende für Nordhessen“ zusammengetragen haben, zeigen allerdings: Das Potenzial ist zwar da, wird aber aktuell noch nicht ausgeschöpft.
„Auch wenn wir heute schon mehr als die Hälfte unseres Verbrauchs aus regional erzeugten Erneuerbaren decken, hinken wir unseren eigenen Ansprüchen hinterher. Wir haben noch einen langen Weg zu gehen, um die fossilen Energieträger vollständig zu ersetzen und langfristig für saubere und günstige Energie zu sorgen“, so Sarah Link, Geschäftsführerin der cdw Stiftung.
Das Barometer der Energiewende biete unverzichtbare Orientierung und sollte dabei Antrieb für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sein. Laut der Studie könnte in Nordhessen bereits 2029 ausreichend Strom aus Wind, Sonne und Co. produziert werden, um den eigenen Strombedarf zu 100 Prozent zu decken.