Richtfest für Interimsspielstätte des Staatstheater Kassel

31.12.2024 (pm/red) Auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne I entsteht ein temporärer Theaterbau, um den Spielbetrieb während der notwendigen Sanierungszeit des Großen Hauses am Friedrichsplatz ab der Spielzeit 2025/2026 zu ermöglichen.
Kassel ist eine traditionsreiche Theaterstadt …

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Richtfest für Interimsspielstätte des Staatstheater Kassel

Grafik Stadt Kassel / GWG

31.12.2024 (pm/red) Auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne I entsteht ein temporärer Theaterbau, um den Spielbetrieb während der notwendigen Sanierungszeit des Großen Hauses am Friedrichsplatz ab der Spielzeit 2025/2026 zu ermöglichen.
Kassel ist eine traditionsreiche Theaterstadt in Deutschland: Schon vor über 400 Jahren wurde unter Landgraf Moritz das Ottoneum als erster fester Theaterbau Deutschlands errichtet. Das Staatsorchester Kassel ist  aus der 1502 gegründeten Hofkapelle hervorgegangen und feierte bereits sein 500-jähriges Bestehen.

„Es habe sich nicht die Frage gestellt, ob eine Ersatzspielstätte für das Staatstheater gebaut wird, sondern nur wie eine solche in der verbleibenden Zeit bis zur Schließung des Großen Hauses realisiert werden kann“, hatte Oberbürgermeister Sven Schoeller vor dem Start die Zielvorstellung bei diesem Großprojekt formuliert. 

Beim Start, von links: Florian Lutz, Intendant des Staatstheaters Kassel, Timon Gremels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Oberbürgermeister Sven Schoeller, Dieter Ripberger, Geschäftsführender Direktor des Staatstheaters Kassel, Stadtklimarätin Simone Fedderke, Bernd Helmstadt (Nüssli Group), GWG‐Geschäftsführer Uwe Gabriel. Foto Andreas Fischer

Stadt und Land entschieden für Modul‐Systembau

Ein Interim in Form eines temporären Modul‐Systembaus im bislang unbebauten Innenbereich der ehemaligen Jägerkaserne I fand bei allen Beteiligten Zustimmung. Stadt und Land als Träger vereinbarten auf dieser Basis die Finanzierung. Das Land Hessen trägt für die Dauer der Nutzung der Ausweichspielstätte und bei der Sanierung des Großen Hauses 80 Prozent der anfallenden Kosten. Gemäß Theatervertrag ist ein Verhältnis von 52 zu 48 Prozent die Regel.

Im Zusammenspiel mit der GWG hat das Staatstheater einen modernen und wandlungsfähigen Theaterbau für 850 Besuchende konzipiert. Auch einen Orchestergraben wird es für das Staatsorchester geben. Für die rund 600 Mitarbeitenden ist die Entscheidung für dieses hochwertige Interims‐Opernhaus von besonderer Bedeutung. 

Für eine schnelle Realisierung der Interimsspielstätte bedient sich die Stadt Kassel ihrer Tochtergesellschaft GWG – Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel mbH – als Investorin und Bauherrin. Das temporäre Bauwerk wird durch die GWG im Auftrag der Stadt Kassel errichtet, im Anschluss von ihr angemietet und an das vom Land Hessen bevollmächtigte Staatstheater Kassel untervermietet.

Der Nutzungszeitraum hängt vom Zeitraum der Generalsanierung des Großen Hauses durch das LBIH ab. dDerzeit wird von fünf Jahren ausgegangen. In einem europaweiten Vergabeverfahren gemäß EU‐Richtlinien hat sich die GWG die Firma Nüssli als Generalübernehmer an die Seite geholt.

Stadt Kassel, Grafik

Erreichbarkeit der Spielstätte

Ergänzend zum Hauptzugang aus der Ludwig‐Mond‐Straße wird es zur Spielstätte zwei fußläufige Zugänge geben. Das Umwelt‐ und Gartenamt plant eine Wegeverbindung in Form eines Rampenbauwerks vom Gelände der Jägerkaserne zur Frankfurter Straße, um die Besuchenden des Theaters zur Tram‐Haltestelle Park Schönfeld zu bringen oder zum PKW‐Parkplatz auf dem HNA‐Gelände an der Frankfurter Straße.

Zu Aufführungszeiten stehen durch eine Vereinbarung zwischen GWG und HNA 200 Parkplätze zur Verfügung. Ein Zugang direkt von der Auestadionkreuzung soll das Theater über die ÖPNV‐Haltestelle Auestadion besser anbinden. Fahrrad‐ und Mitarbeiterstellplätze werden auf dem Gelände im Innenbereich der Jägerkaserne I hergestellt.

Hintergrund Sanierung und Modernisierung Staatstheater

Im 1959 eröffneten Staatstheater in Kassel wurde in den 1990er Jahren die Bühnentechnik und bis 2007 die Gebäudetechnik saniert. Aufgrund gestiegener Anforderungen soll nun die Bühnentechnik im Großen Haus auf den aktuellen Stand gebracht werden. Gleichzeitig sollen wegen der notwendigen Schließung des Theaters auch das Dach und die Fassade energetisch erneuert werden. 

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