Bildarchiv Foto Marburg: Eine Million Kunstbilder zur kostenfreien Nutzung

18.01.2025 (pm/red) Das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) macht ab Januar seine umfangreiche Sammlung mit Millionen von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur für die gebührenfreie Nutzung zugänglich.

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Als Rotwelsch-Dialekt gelistet: Gießener Manisch wird Immaterielles Kulturerbe

Manisch-Graffiti in Giessen. Bildquelle u.© Stadt Giessen

07.04.2025 (pm/red) Die Dialektform Gießener Manisch als regionaler Rotwelsch-Dialekt steht jetzt im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Der Antrag des Sprachwissenschaftlers Klaus Siewert ist von der Deutschen UNESCO-Kommission angenommen worden. Der Promoter der Eintragung ist Vorsitzender und Gründer der Internationalen Gesellschaft für Sondersprachenforschung im westfälischen Münster.

„Kultur ist nicht nur in Museen und Theatern zu finden, Kultur wird täglich von Menschen gelebt – auch und gerade in der Sprache. Der Gießener Manisch ist ein Identifikationsmerkmal der Region. Wir begegnen ihm auf Souvenirs, in Graffiti-Kunst und im Gespräch am Kiosk. Ich freue mich, dass wir mit dem Gießener Manisch nun einen weiteren Eintrag mit Hessenbezug im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes haben“, kommentiert Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels die Listung.

Der Gießener Manisch hat sich als Geheimsprache oder Zweitsprache von Jenischen als gesellschaftliche Randgruppe zu einem Gießener Identifikationsmerkmal entwickelt und erhalten. Jenische als kleine Volksgruppe benutz(t)en das Gießener Manisch mit zahlreichen „Fremdworten“ mit originärer Bedeutung. Anzutreffen ist es in den Gießener Stadtteilen Eulenkopf, Margaretenhütte und Gummiinsel.

Heute werden Rotwelsch-Dialekte in mehreren Regionen Deutschlands als kulturelles und identitätsstiftendes Erbe bewahrt. Der Gießener Manisch hat sich von dieser Geheimsprache gesellschaftlicher Randgruppen zu einem Gießener Identifikationsmerkmal entwickelt. Seit den 1970er Jahren ist er wieder verstärkt zu hören und taucht in den unterschiedlichsten Formen auf: So nennt sich eine Basketballmannschaft „Gießener Rackelos“ („Gießener Jungs“) und auch T-Shirts und Tassen mit Manisch-Deutsch Übersetzungen sind beliebt.

Vier Einträge mit  Hessen-Bezug als Immaterielles Kulturerbe verzeichnet

Mit dem Gießener Manisch sind es nunmehr vier Einträge mit hessischem Bezug im Bundesweiten Verzeichnis für Immaterielles Kulturerbe, wird om HMWK mitgeteilt. Der Hessische Kratzputz seit 2016, die Apfelweinkultur seit 2022, die Schwälmer Weißstickerei seit 2024 haben handwerkliche-praktizierende Grundlagen. Ein Brauch, oder wie bei Gießener Mainisch eine überlieferte kultur-sprachliche Ausdrucksform, mit Eintrag in das bundesweite Verzeichnis für Immaterielles Kulturerbe haben eine Chance darauf, auch in weltweite Listen aufgenommen zu werden.

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