Pflegeprojekt Streuobstwiesen bei Kirchhain

Zahlreiche Obstbäume bei Kirchhain werden im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes Marburg-Biedenkopf e.V. gepflegt. Das bringt Vorteile für Mensch und Tier. Foto nn
21.04.2025 (pm/red) 150 Obstbäume schneiden und pflegen, rund 40 neue Bäume pflanzen und zwei Streuobstwiesen in neuem Glanz erstrahlen lassen: Darum kümmert sich der Landschaftspflegeverband Marburg-Biedenkopf e.V. (LPV) gemeinsam mit der Stadt Kirchhain als Eigentümerin der Flächen und weiteren Partnern im Rahmen eines Pflegeprojektes. Die Arbeiten laufen derzeit auf Hochtouren und kommen Menschen und Tieren zugute.
Die zahlreichen Streuobstbestände, die zwischen Kirchhain und deren Stadtteil Langenstein liegen, bieten die Grundlage für leckere Säfte sowie einen Erholungswert als attraktiver Aufenthaltsort. Sie geben auch zahlreichen Tieren wie Vögeln, Fledermäusen und Insekten wie Bienen und Hornissen ein Zuhause. Vorhandene Gesteine bieten gute Sonnenplätze für unterschiedliche Reptilienarten. Und mithilfe zehn neuer Nistkästen wurde im Auftrag des LPV eine sichere Heimat für Vögel wie den Wendehals und Meisen geschaffen, die Kästen sind mit einem speziellen Schutz gegen Fressfeinde wie Waschbären ausgestattet.
Hinzu kommen vier Steinkauz-Röhren als Sonderanfertigungen, in denen diese nachtaktiven Vögel Schutz finden. Die bauliche Vorlage dafür stellten ehrenamtliche Naturschützer bereit. Gemeinsam mit Studierenden der Universität Marburg halfen sie dabei, die Röhren an den Bäumen anzubringen. „Dabei haben wir sehr von dem Wissen und der Erfahrung der Helferinnen und Helfer profitiert“, unterstreicht Jaqueline Bienhaus vom LPV.
Schnittarbeiten stärken Streuobstbäume / regionale Sorten gepflanzt
Seit Projektstart haben bereits über 50 Obstbäume einen sogenannten Sanierungsschnitt erhalten, weitere 50 sollen dieses Jahr folgen. 2026 stehen dann Pflegearbeiten an 50 weiteren Bäumen an. Im Auftrag des LPV werden die Bäume von darunterliegenden Gehölzen, vor allem Eichen, befreit. Um langfristig bestehen zu können, sind Obstbäume auf eine regelmäßige Pflege durch Rückschnitte angewiesen. Diese verhindern, dass sie zusammenbrechen und schließlich absterben. Gleichzeitig erhöht sich der Obstertrag durch die regelmäßigen Pflegearbeiten“, macht Bienhaus deutlich. Das anfallende Schnittgurt werde anschließend thermisch verwertet, also verbrannt, um Heiz-Wärme zu erzeugen.
Streuobstbestände entlang des Radweges erhalten ebenfalls Pflege
Entlang des Radweges zwischen Kirchhain und Langenstein sind im März vergangenen Jahres sieben Obstbäume gepflanzt worden. Hinzu kommen dort Pflegeschnitte für rund 20 Obstbäume im Dezember 2024. Kleine Infotafeln vermitteln vor Ort wissenswertes zu den Sorten, wann diese reif werden und wie lange sie gelagert werden können. Im Frühjahr 2025 standen erneut Pflegeschnitte an. Die Gesamtkosten von rund 7.000 Euro teilt sich der LPV als Projektträger mit der Stadt Kirchhain sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises auf. Der BUND war für beide genannten Pflegeprojekte Ideengeber und übernahm 2024 auch die Bewässerung der Neupflanzungen.